Landkreis Straubing-Bogen
Lena Große Scharmann: NawaRos fleißige Punktesammlerin
9. März 2019, 10:00 Uhr aktualisiert am 9. März 2019, 10:00 Uhr
Jung und talentiert. Diagonalangreiferin Lena Große Scharmann steht für den Straubinger Weg und hat sich zur Topscorerin bei Bundesliga-Aufsteiger NawaRo entwickelt.
Lena Große Scharmann war im Sommer eine absolute Wunschspielerin für NawaRo-Trainer Benedikt Frank. Sie war nämlich die erste Spielerin, die er angesprochen hat, ob sie sich nicht dem Projekt des niederbayerischen Bundesliga-Aufsteigers anschließen wolle. "Lena wird die Aufmerksamkeit auf sich ziehen", sagte Frank bei der Vorstellung der Neuverpflichtung im Sommer - und er sollte Recht behalten!
Zwar zählte Große Scharmann zu Saisonbeginn nicht zu den Stammspielerinnen NawaRos. Doch im Laufe der Saison entwickelte sie sich nicht nur zu einer solchen, sondern avancierte auch zur Top-Scorerin im Straubinger Team. Mit 169 Punkten ist sie punktbeste NawaRo-Spielerin und ligaweit auf Rang 15. Mit sieben MVP-Medaillen für die wertvollste Spielerin einer Mannschaft pro Partie hat sie sogar so viele gesammelt wie keine andere in der Bundesliga. Eine überraschende Entwicklung? Nicht für Benedikt Frank! "Ich habe schon im Sommer ein Mega-Potenzial in ihr gesehen", sagt der Trainer.
Erstmals angedeutet hat die Diagonalangreiferin ihr Potenzial am 3. Spieltag, als sie gegen Potsdam 18 Punkte machte und sich die erste MVP-Medaille schnappte. Ein konstant wichtiger Faktor wurde die 20-Jährige vor allem in den vergangenen acht Spielen, in denen sie fünfmal MVP wurde und in diesen fünf Spielen immer mindestens 16 Punkte machte - einmal sogar unglaubliche 29.
Eingespielt
"Ich bin froh, wie sich die Saison entwickelt hat", sagt Große Scharmann und fügt bescheiden hinzu: "Ich hatte auch das Glück, dass ich gut gespielt habe, wenn ich auf dem Feld war." Sie habe sich mit Zuspielerin Dana Schmit inzwischen gut eingespielt, sei im Angriff schneller geworden und habe ihre Fehlerquote gesenkt.
Gelernt hat Große Scharmann in der bisherigen Saison auch, mit Niederlagen und Rückschlägen umzugehen. Denn davon gibt es beim Aufsteiger erwartungsgemäß mehr als Erfolge. "Das ist nicht immer ganz einfach. Jeder würde natürlich lieber gewinnen", sagt sie. Letztlich gelinge es aber innerhalb des Teams, sich immer wieder aufzubauen.
Die Mannschaft ist laut Große Scharmann in der bisherigen Saison zusammengewachsen und hat sich in puncto Konsequenz verbessert. Ein Stück fehlt aber oft noch. "Wir haben noch zu große Schwankungen in unseren Leistungen", sagt sie. "Da fehlt uns ein Stück weit noch die Erfahrung."
Frank: "Genau der Weg, den wir gehen wollen"
Genau das hat man bei NawaRo aber gewusst, als man den Weg mit jungen Spielerinnen eingeschlagen hat. Für Trainer Frank ist deshalb Lena Große Scharmann auch ein Paradebeispiel für diese Philosophie. "Das ist genau der Weg, den wir gehen wollen", sagt er. Das gelte allerdings nicht nur für die Diagonalangreiferin. Auch Spielerinnen wie Dana Schmit, Sophie Dreblow oder Celin Stöhr hätten sich laut Frank gut entwickelt, um nur einige Beispiele zu nennen. Bei Große Scharmann sei es aufgrund der Punktausbeute nur am auffälligsten.
Eben wegen dieser Entwicklung hat sich Große Scharmann im Sommer sehr bewusst für Straubing entschieden. "Ich hatte die Erwartung, dass ich hier viel Spielzeit bekomme. Das hat sich erfüllt", sagt sie. NawaRo sei gerade für eine junge Spielerin wie sie perfekt, um den nächsten Schritt zu machen. Nicht nur, weil man spielen dürfe, sondern vor allem weil man auch Fehler machen dürfe.
Lena Große Scharmann hat sich durch gute Leistungen in den Fokus gespielt und dürfte auch dem einen oder anderen größeren Verein aufgefallen sein. Gute Leistungen machen begehrlich. Frank glaubt, dass man dennoch gute Chancen hat, sie zu halten. Vor allem weil man ihr viel Spielzeit bieten und sie sich dadurch weiter festigen könne. Die Studentin der Wirtschaftswissenschaften hat sich darüber laut eigener Aussage aber noch keine Gedanken gemacht. Selbst wenn sich eine Spielerin wie Große Scharmann für einen Wechsel entscheiden würde, so Frank, sei das vor allem ein Zeichen dafür, dass man "tolle Arbeit" geleistet habe.
Am Sonntag um 14.30 Uhr ist NawaRo Straubing zu Gast beim USC Münster. Hier können Sie die Partie im Livestream verfolgen.