Umfrage der Woche
Mehrheit der Leser findet BMW-Pläne im Gäuboden sehr gut
6. Februar 2023, 12:00 Uhr aktualisiert am 6. Februar 2023, 12:00 Uhr
Der Autobauer BMW sucht einen Standort für ein neues Hochvoltbatterien-Werk. Vieles deutet darauf hin, dass eine Fläche im Kreis Straubing-Bogen mittlerweile der Wunsch-Kandidat ist. Offiziell ist das noch nicht - trotzdem polarisieren die Pläne. Das zeigt auch die Umfrage unter unseren Lesern.
Ein erstes Stimmungsbild zeigt klar, wie gespalten die Meinungen zu den Plänen des Automobilbauers sind. 59 Prozent der Nutzer sind bislang (Stand 6. Februar, 12 Uhr) der Ansicht, dass die Region von einem so großen Arbeitgeber nur profitieren könne und bewertet die Pläne als "Sehr gut!". 31 Prozent befürchten mehr Verkehr und dazu den Verlust von gutem Ackerboden. Für sie sei das kein Grund zur Freude. 10 Prozent wollen sich noch nicht in ihrer Meinung festlegen und zuerst die Entscheidung von BMW abwarten, ob der Landkreis Straubing-Bogen in Frage kommt. Insgesamt haben 5.717 Leser abgestimmt.
Die Kommentare bei Facebook zu dem Thema fallen ähnlich kontrovers aus. Ein Leser fordert etwa Unterstützung für die BMW-Pläne, da der Konzern Arbeitsplätze schaffen würde. Ein Kommentator erwidert darauf unmittelbar seine Bedenken, der Personalbedarf des BMW-Werks könnte anderen Firmen der Region die Mitarbeiter kosten. Dazu sehe er zu große Gefahren durch Abhängigkeiten des Arbeitsmarktes der ganzen Region von Wohl und Wehe eines einzigen Unternehmens.
Eine andere Leserin erinnert an die Not an Arbeitsplätzen in der Region in vergangenen Jahrzehnten und warnt davor, dass beim geplanten Werk am Ende wieder eine andere Region den Zuschlag erhalte, wie einst Dingolfing bei seinem Werk. Andere Leser befürchten einen "Raubbau an der Heimat, der Natur und dem Gäuboden-Acker". Dazu kommen einige grundsätzliche Zweifel an der E-Mobilität. Auffällig ist die hohe Zahl der Kommentare und der Teilnehmer an der Umfrage in verhältnismäßig kurzer Zeit. Das Thema bewegt die Nutzer.
Fakten zu den BMW-Plänen
Was bisher bekannt ist: In dem geplanten Werk sollen Batterienzellen zu Hochvoltbatterien montiert werden. Es handelt sich also nicht um eine Batteriefabrik, sondern ein Montagewerk. BMW veranschlagt dafür grob eine Fläche zwischen 50 bis über 100 Hektar, wobei noch unklar ist, welche Dimensionen das Werk letztendlich annehmen wird. In Kreisen der Staatsregierung war zwischenzeitlich von 200 Hektar Flächenverbrauch die Rede. So oder so darf man aber davon ausgehen, dass das Werk das Ortsbild seines Standorts entscheidend prägen wird.
Seit knapp zwei Wochen verdichten sich die Hinweise, dass dieser Standort im Kreis Straubing-Bogen sein wird. Genauer: Auf einer Fläche bei Straßkirchen und Irlbach. Hört man sich in den beiden Gemeinden um, merkt man schnell, wie weit die Meinungen zu den BMW-Plänen auseinander gehen. Viele sind für das Werk, weil es Arbeitsplätze und Geld für die Gemeinden verspricht. Aber es gibt auch nicht wenige kritische Stimmen, die die Versiegelung von Ackerboden beklagen und einen Verkehrskollaps fürchten. Andere befinden sich im Zwiespalt, sind zwischen Vor- und Nachteilen hin- und hergerissen.
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