In einem Monat schlängelt sich der Auszug zum Gäubodenvolksfest am Hagen mit 2500 Teilnehmern, Pferdegetrampel, Jucherzern und Blasmusik durch die Innenstadt. Das Gäubodenvolksfest rüstet sich für seinen 199. Geburtstag mit einem unveränderten Bierpreis von 7,40 Euro, einigen aufsehenerregenden Karussellneuheiten, sechs großen Festzelten mit 25000 Sitzplätzen, über 100 Blas- und Showkapellen und der mit 700 Ausstellern bunt bestückten Ostbayernschau. Besuchererwartung: 1,2 Millionen - in einer Stadt von 44000 Einwohnern.

Diesen Termin, sprich die Volksfesteröffnung, habe er "einem Anderen" zu verdanken, flachste Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch, als er Gast der Agnes-Bernauer-Festspielpremiere war, und spielte auf die Absage zu Guttenbergs an. Er empfinde es als große Ehre, Bayerns zweitgrößtes Volksfest zu eröffnen. Und er wisse auch, dass er etwas mitzubringen habe. Am Samstag, 13. August, 10 Uhr, im Festzelt Wenisch wird das Publikum im Rahmen seiner Festrede erfahren, was sich hinter dieser Ankündigung, insbesondere in Hinblick auf die Hochschulambitionen Straubings, verbirgt.

Am Vorabend, 12. August, ab 17.30 Uhr, wird der Auszug zum Hagen das Volksfest 2011 bereits inoffiziell einläuten. Bis 22. August erwarten die geschätzten 1,2 Millionen Besucher sechs Festzelte mit 25000 Sitzplätzen. Das Gros hat 2010 eine umfangreiche Vergrößerungs- und Umgestaltungswelle hinter sich. Die Ausstellungs GmbH spricht von "bayernweit herausragendem Standard". Auf 2,5 Kilometer Frontlänge warten außerdem 120 Schausteller mit Imbiss, rasanten bis gemütlichen Karussellfahrten und dem kleinen Glück beim Losen, Schießen und Geschicklichkeit auf.

Erstmals in Straubing gastieren die Alpina Bahn, "Königin der Achterbahnen" mit 1200 Metern Schienenlänge, "Rocket", ein Großkarussell mit einer Höhe von 55 Metern und einem Flugradius von 32 Metern, das "Tower Event Center", ein Erlebnislauf durch 18 Räume mit imposanter Aussichtsplattform in 30 Metern Höhe, und "Parkour", ein spektakuläres Familienfahrgeschäft mit rasantem Auf und Ab.

Neuer Modus bei Marken
700000 Maß Bier gehen alljährlich innerhalb der elf tollen Tage über die Schänken. Der Bierpreis bleibt im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 7,40 Euro. Wie Festwirtesprecher Martin Lechner mitteilt, ändert sich heuer der Rücktausch-Modus für nicht verbrauchte Bier- und Hendlmarken. Diese können jetzt nicht mehr nach dem Volksfest in den Geschäften der sechs Wirte für Einkäufe genutzt werden, sondern behalten einfach im Volksfest 2012 ihre Gültigkeit. Dort können sie wertgleich eingetauscht werden. Also: Nicht verbrauchte Marken gut aufheben.

Gleich geblieben ist hingegen die bisher praktizierte Reservierungspraxis. Nicht in Anspruch genommene Reservierungen werden um 18 Uhr aufgehoben. Die Festwirte legen unisono Wert darauf, dass jeweils mindestens 40 Prozent des Zelts reservierungsfrei bleiben, um auch spontanen Festbesuchern eine Chance zu geben. Auch nicht unwichtig: Der Gang aufs stille Örtchen ist wie schon 2010 kostenlos.

Eine Besuchererwartung von 400000 hat wie immer die Ostbayernschau, die heuer 900 Bewerbungen registrierte. 700 Aussteller aus 23 Warengruppen kommen zum Zug. Der Eintritt ist frei, laut Ausstellungs GmbH ein unverzichtbares Plus dieser erfolgreichen Verbrauchermesse. Mehrmaliger Besuch ist bei acht Kilometern Weg durch die Ausstellungsfläche ohnehin empfehlenswert.

Nebenbei gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit Begleitveranstaltungen vom Blasmusikkonzert aller Festzeltkapellen am Sonntag, 14. August, 10.30 Uhr, Lampionfahrt, verbilligten Kindernachmittagen, bis hin zum Prachtfeuerwerk am 22. August, wenn Straubings fünfte Jahreszeit sich wieder verabschiedet.-mon-