Aiterhofen

Salmonellen-Epidemie in Europa: Spur führt nach Niederbayern


Ein Standort der Firma Bayern-Ei befindet sich in Aiterhofen. (Foto: Susanne Raith)

Ein Standort der Firma Bayern-Ei befindet sich in Aiterhofen. (Foto: Susanne Raith)

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Im vergangenen Sommer schlug eine Salmonellen-Epidemie in Europa hohe Wellen. Hunderte Menschen erkrankten daran - zwei Männer kostete es das Leben. Schuld daran sollen verseuchte Eier sein.

Recherchen des BR-Magazins "Kontrovers" und der Süddeutschen Zeitung zufolge führt die Spur nach Aiterhofen (Landkreis Straubing-Bogen). Konkret zu der dort ansässigen Firma Bayern-Ei, einer der größten Eierproduzenten Deutschlands. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Regensburg gegen den Eigentümer Stefan Pohlmann.

Die Salmonellen-Epidemie wütete vergangenen Sommer insbesondere in Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich und Luxemburg. Hunderte Menschen waren daran erkrankt, zwei Männer starben.

Die Behörden in Großbritannien und Österreich sehen eine direkte Verbindung von jeweils einem Todesfall zur Firma Bayern-Ei und berufen sich dabei auf eine Rekonstruktion der Lieferwege und eine Art genetischen Fingerabdruck der Bakterien. Dieser sei nahezu identisch mit den Proben, die bei Bayern-Ei genommen wurden.

Beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gingen vergangenen Juli erstmals Salmonellose-Warnmeldungen aus dem Ausland ein. Die bayerischen Behörden reagierten jedoch auffällig zögerlich. Proben wurden teilweise erst nach mehreren Wochen an die zuständigen Labore geschickt. Mutmaßlich verseuchte Eier wurden offenbar zunächst nicht zurückgerufen.

Das LGL beharrt darauf, "sachgerecht und korrekt" gehandelt zu haben. Nach Informationen von BR und SZ wurde vergangenen Herbst zugesichert, dass es in Bayern "angemessene Kontroll-Maßnahmen" gebe.


Heimlich gedrehte Videoaufnahmen aus einem Stall der Firma Bayern-Ei, an die der Verein "Soko Tierschutz" gelangt ist, zeigen jedoch auch Monate später zerrupfte Hühner, dazu Dreck, sterbende Hennen - und immer wieder Tierkadaver. Was auf dem Video zu sehen ist, sei ein "ganz klarer Rechtsverstoß", sagt Cornelie Jäger vom Tierschutzausschuss der Bundestierärztekammer. Es sei eindeutig zu erkennen, dass verendete Hühner nicht wie vorgeschrieben täglich aus den Ställen entfernt worden seien. Vielmehr seien regelrecht "mumifizierte Kadaver" zu sehen, die nach Einschätzung der Tiermedizinerin eine "exzellente Quelle für die Weiterverbreitung von Keimen unterschiedlichster Art" darstellen.

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Ein Standort der Firma Bayern-Ei befindet sich in Aiterhofen. (Foto: Susanne Raith)

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Ein Standort der Firma Bayern-Ei befindet sich in Aiterhofen. (Foto: Susanne Raith)

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Ein Standort der Firma Bayern-Ei befindet sich in Aiterhofen. (Foto: Susanne Raith)

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Ein Standort der Firma Bayern-Ei befindet sich in Aiterhofen. (Foto: Susanne Raith)

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Ein Standort der Firma Bayern-Ei befindet sich in Aiterhofen. (Foto: Susanne Raith)