Am Ende war es eine klare Sache: Die Bürger von Straßkirchen haben am Sonntag mit großer Mehrheit für eine Ansiedlung von BMW im Gemeindegebiet gestimmt. Auch in den sozialen Medien wird das Ergebnis des Bürgerentscheids gefeiert. 

"Perfekte Entscheidung. Herzlichen Glückwunsch!", "Danke an die Menschen in Straßkirchen!" und "Wieder ein Plus für Niederbayern!" sind nur einige Beispiele für die Kommentare, die am Sonntagabend im Minutentakt unter unserem Facebook-Post zum Bürgerentscheid eingehen. Dazu unzählige erhobene Daumen, blau-weiße Herzen und klatschende Hände. Bis Montagmorgen wird der Beitrag von gut 1.300 Menschen gelikt und über 200 Mal geteilt. 

Die Stimmung ist klar: Die Mehrheit ist froh, sehr froh sogar, dass sich BMW in Straßkirchen ansiedelt. Kritische Stimmen gibt es auch, doch sie sind eindeutig in der Unterzahl. Ein Nutzer beklagt etwa, wie man sich "die Heimat selber versauen" kann. Ein anderer spricht erneut das Thema Flächenversiedlung an. In seinen Augen zeige das Abstimmungsergebnis vor allem, "dass der Mensch wenig weitsichtig handeln kann." Beide ernten aber eher Lachen als Likes. An diesem Abend ist der Facebook-Kommentarbereich wirklich weiß-blau - wie das BMW-Logo. 

Die öffentliche Facebook-Gruppe der BMW-Befürworter in Irlbach und Straßkirchen wird noch am Sonntagabend nach Bekanntwerden des Ergebnisses umbenannt. Weniger sperrig wird der Titel dadurch allerdings nicht. Er lautet nun "Unsere moderne Heimat mit Zukunft - BMW in Irlbach und Straßkirchen." Auch hier laufen am Sonntagabend im Minutentakt neue Beiträge ein. Immer wieder werden zwischendurch Einträge aus unserem Newsblog gepostet. Während die ersten Zwischenergebnisse noch recht nah beieinander liegen, zeichnet sich mit dem Auszählen der Briefwahl ab etwa 19.45 Uhr ein klarer Trend für BMW ab. Als das Ergebnis gegen 20.40 Uhr verkündet wird, kennt der Jubel auch hier kein Halten mehr. 

Vor allem ein Name fällt in den Kommentaren immer wieder: Martin Götz, der sich seit Monaten für die Pläne eingesetzt hat und im Ort so etwas wie das Gesicht der BMW-Befürworter geworden ist. Ihm wird gleich in mehreren Beiträgen gedankt, auch Götz selbst postet fleißig - unter anderem ein Jubel-Selfie aus dem Rathaus. Auf der Facebook-Seite der Bürgerinitiative "Lebenswerter Gäuboden" bleibt es am Sonntagabend dagegen ruhig. Aber auch deren Sprecher Thomas Spötzl ist im Rathaus dabei, um das Ergebnis live mitzuverfolgen. 

War der Ton zwischen den beiden Gruppen in den vergangenen Wochen bisweilen durchaus rau, so ist man am Sonntagabend um Versöhnung bemüht. Götz und Spötzl reichen sich die Hände, was bei den Facebook-Nutzern gut ankommt. "Tolle Geste", schreibt ein Leser dazu. Ein anderer äußert auch Lob für den unterlegenen Spötzl: "Er hat auch was getan, was sich nicht jeder getraut hätte." 

Am Montagmorgen meldet sich Götz auch selbst noch einmal in der Gruppe. Er bedankt sich bei den Straßkirchenern für die Unterstützung und das Wahlergebnis und verknüpft das gleichzeitig mit einem Appell: "Jetzt müssen wir alle gemeinsam nach vorne schauen, was war, ist Vergangenheit und wieder ein Miteinander leben", schreibt er. Ob das gelingt, werden die kommenden Wochen zeigen.