Straubinger Tagblatt
Tigers bieten kämpferisch einwandfreie Vorstellung
10. Februar 2010, 8:39 Uhr aktualisiert am 10. Februar 2010, 8:39 Uhr
(wel) Es wurde nichts mit dem vierten Sieg in Serie für die Straubing Tigers. Am Dienstagabend musste man sich den Frankfurt Lions mit 3:5 geschlagen geben. Dabei boten die Tigers erneut eine kämpferisch einwandfreie Vorstellung, kamen im Schlussdrittel nach 1:3 noch einmal zurück ins Match, schafften den Ausgleich und waren in der Folge sogar dem Führungstreffer näher als die Gäste.
"Ich denke, wir waren 30 Minuten die bessere Mannschaft, danach hat sich Straubing sehr gut ins Spiel zurückgekämpft", so Gäste-Trainer Rich Chernomaz. Doch mitten in die Drangperiode hinein trafen die Gäste Mitte des Schlussdrittels zum vorentscheidenden 4:3-Führungstreffer. "Wir haben gut gekämpft, aber am Ende haben dann auch die Konzentration und die Kraft gefehlt", so Straubings Trainer Jürgen Rumrich. Zudem entzündete sich der Straubinger Volkszorn wiederholt an Schiedsrichter Rick Looker, der sich mit einigen dubiosen Entscheidungen den Unmut der Gastgeber zuzog.
Man merkte den Tigers zu Beginn die harten Spiele der letzten Tage an. Die Gäste wirkten etwas spritziger, zu nennenswerten Chancen kamen aber auch sie kaum. Ab der 10. Minute nahm die Partie dann aber Fahrt auf: Erst gab es nach einer Notbremse zu Recht Penalty für Frankfurt, den Jeff Ulmer in der 12. Minute eiskalt verwandelte. Aber die Tigers schlugen prompt zurück: Nicht einmal eineinhalb Minuten später traf Meloche im Nachschuss. Für den Eishockey-NEWS-Spieler der Woche in der DEL war dies bereits der fünfte Treffer in den letzten vier Spielen, im Schlussdrittel sollte noch ein weiterer folgen.
Aber die Gäste aus der Main-Metropole schafften trotzdem noch vor der ersten Drittelpause die Vorentscheidung: Erst ließ Verteidiger Angell mit einer schönen Einzelleistung zwei Straubinger stehen und traf dann eiskalt in den Winkel und kurz vor Ende des ersten Drittels legten die Frankfurter auch noch das 3:1 drauf.
Im zweiten Drittel wurde dann höchst selten Eishockey gespielt, bedingt durch einige dubiose Pfiffe von Schiedsrichter Looker kam kaum Spielfluss auf. Zum ersten Mal kochte die Volksseele, als Looker zum zweiten Mal am Abend in der 26. Minute Penalty gab, dieses Mal war die Entscheidung weit weniger klar als im ersten Drittel. Aber Ulmer vergab diese Chance und schoss über das Tor. Danach ließ Looker zunächst einiges laufen, so dass sich das Spiel hochschaukelte, ehe es dann einige umstrittene Strafen gegen die Tigers gab. Diese überstanden allerdings diese Situationen trotz Überlegenheit und einiger Chancen der Gäste und schlugen dann in der 35. Minute in Form von Elfring mit einem trockenen Handgelenksschuss selbst zu.
Im Schlussdrittel wurde der Pulverturm dann endgültig zum Tollhaus: Meloche fälschte einen Canzanello-Schuss in Überzahl zum Ausgleich ab (44.), und fortan spielte nur noch eine Mannschaft. Die Tigers entfachten nun Dauerdruck auf das Tor von Ian Gordon, brachten aber den Puck nicht im Gehäuse unter. Und das wurde schwer bestraft: Konnte Mike Bales in der 50. Minute gegen den allein vor ihm auftauchenden Langfeld noch parieren, war es nur eine Minute später dann doch passiert: Die Tigers konnten sich nicht befreien, Blanchard hielt den Puck in Straubings Angriffsdrittel und Gawlik stocherte ihn im kurzen Eck irgendwie an Bales vorbei zur erneuten Gäste-Führung.
Und dies war dann bereits die Vorentscheidung: Denn als Billy Trew gecheckt wurde, der Arm von Looker aber unten blieb, gelang den Frankfurtern im Gegenzug das 3:5 durch Polaczek und damit die endgültige Entscheidung. "Das war ein korrekter Check", befand Tigers-Trainer Rumrich aber fair.