Bezirksliga

VfB Straubing: Mit Demut an die Spitze


Der VfB Straubing um Trainer Gregor Mrozek hat derzeit allen Grund zur Freude.

Der VfB Straubing um Trainer Gregor Mrozek hat derzeit allen Grund zur Freude.

Nach sechs Siegen in Folge und sieben Spielen ohne Gegentor steht der VfB Straubing an der Tabellenspitze der Bezirksliga West. Trainer Gregor Mrozek verfällt dennoch nicht in Euphorie und will den Club mit Demut in die Zukunft führen.

Es läuft derzeit rund beim niederbayerischen Bezirksligisten VfB Straubing. Nach sechs Siegen in Folge hat die Mannschaft am vergangenen Spieltag durch einen klaren 4:0-Sieg gegen den Tabellendritten TSV Vilsbiburg die Tabellenführung vom FC Dingolfing übernommen. Nach 16 Spielen stehen somit 35 Punkte auf dem Konto, dazu hat man das mit Abstand beste Torverhältnis. Eigentlich eine Situation, in der man beim ambitionierten Verein durchaus viel Grund zum Optimismus hat. Und dennoch tritt Trainer Gregor Mrozek ein bisschen auf die Bremse. "Wir wissen das alles schon ganz gut einzuschätzen", sagt er. "Das ist nur ein Ist-Zustand, für den wir uns nichts kaufen können."

Mrozek ist vor dieser Saison neu als Trainer zum VfB gekommen. Sein Ziel neben sportlichem Erfolg: dem VfB, dem in der Vergangenheit oftmals ein gewisser Größenwahn nachgesagt wurde, ein bodenständigeres Image verpassen. Demütig sein, dafür hart arbeiten, dann kommt der Erfolg zwangsläufig, so das Credo.

Auf Charakter geachtet

Um das zu erreichen, hat sich am Peterswöhrd personell einiges getan im vergangenen Sommer. Man hat gelernt aus der Vorsaison, als der Aufstieg schon sicher zu sein schien und man letztlich doch nur auf Platz zwei einlief und in der Relegation am SC Ettmannsdorf scheiterte. Deswegen wurde bei der Kaderzusammenstellung mehr auf Charakter geachtet. Neben Mrozek kamen zahlreiche weitere Neue zum VfB. "Wir haben Spieler geholt, die charakterlich zu uns passen", sagt der Trainer. Die Devise Mrozeks: "Mit Einzelqualität gewinnst du Spiele, aber Meisterschaften nur als Team."

Das hat sich laut dem Trainer im Laufe der bisherigen Saison sehr gut entwickelt: "Wir haben einen sehr guten Kern in der Mannschaft, die Spieler verstehen sich gut und unternehmen auch privat etwas gemeinsam." Die Mannschaft habe gut zusammengefunden. "Das Kollektiv steht über allem und jeder unserer Spieler ist bereit, für den anderen noch einmal eine Schippe draufzulegen", so Mrozek.

Dieser Zusammenhalt ist für den VfB auch notwendig, um sich in der Liga durchzusetzen. Denn gegen die Straubinger gebe jeder Gegner 120 Prozent, wie Mrozek sagt. Gerade gegen tiefstehende Gegner ist es dann nicht immer einfach. Die Antwort des VfB darauf: Aktiv sein, sowohl mit dem Ball wie auch nach Ballverlust. "Zudem wollen wir gedanklich immer einen Tick schneller sein als der Gegner", sagt Mrozek. Auch eine Menge Geduld braucht das Straubinger Team in den Spielen.

Aktiv und mutig

Das neue aktivere Spielsystem in der Mannschaft umzusetzen, sei ein Prozess gewesen, sagt Mrozek. Denn die sehr offensive Spielweise erfordere Mut und eine gute Abstimmung. "Aber die Abläufe haben sich inzwischen gut eingespielt", sagt der Trainer. Der Lohn: Sechs Siege in Folge, zudem blieb die Defensive um Kapitän Antov Tsvetan und Keeper Bastian Lerch seit sieben Spielen ohne einen einzigen Gegentreffer.

In Euphorie werde man deshalb aber nicht ausbrechen, betont Mrozek. Selbst nach dem 4:0 in Vilsbiburg war der Trainer nicht vollends zufrieden. Denn seine Mannschaft musste zwei unnötige Rote Karten hinnehmen. "Drei Punkte minus zwei Spieler, das war sehr kostspielig für uns."

Die Hälfte der Saison ist bereits vorbei, bis zur Winterpause stehen noch vier Partien an. "Das werden noch vier schwere Spiele", sagt der 38-Jährige. Wünschen würde er sich natürlich vier Siege, dann könnte der VfB seine Poleposition festigen. Aber ihm sei vor allem wichtig, sich auf jedes Spiel fokussiert vorzubereiten. Auf die Tabelle schaue er vor der Winterpause ohnehin nicht, sagt Mrozek. "Wir dürfen in dieser Liga keine Mannschaft unterschätzen und müssen selbst noch an vielen Kleinigkeiten arbeiten. Da ist noch viel Potenzial in der Mannschaft." Das klingt dann fast schon wie eine Drohung an die Konkurrenz.