NawaRo Straubing

"Wir denken mehr in Richtung 1. Liga"


Liga eins oder Liga zwei? Wo der Ball für NawaRo Straubing hinfällt, ist noch nicht entschieden.

Liga eins oder Liga zwei? Wo der Ball für NawaRo Straubing hinfällt, ist noch nicht entschieden.

Sportlich hat NawaRo Straubing die Meisterschaft wohl verspielt. Dennoch geht der Blick klar nach oben.

Nein, es hat nicht viel zusammengepasst am vergangenen Samstag. Die Mädels von NawaRo Straubing konnten im Spitzenspiel der 2. Volleyball-Bundesliga gegen den VC Printus Offenburg nicht mithalten und verloren am Ende deutlich mit 0:3 (18:25, 18:25, 15:25). "Die Enttäuschung direkt nach dem Spiel war natürlich groß", sagt Geschäftsführerin Ingrid Senft mit ein paar Tagen Abstand. Mit einem so deutlichen Spiel hatte bei NawaRo im Vorfeld niemand gerechnet. Am Ende wurden der jungen Mannschaft von einem ganz starken und auf den Punkt vorbereiteten Offenburg Grenzen aufgezeigt.

Doch bei NawaRo will man gar keine große Enttäuschung zulassen. "Wir haben deswegen ja keine schlechte Saison gespielt. Im Gegenteil: Wir haben eine tolle Saison gespielt", sagte Trainer Benedikt Frank direkt nach Spielende. Und auch Ingrid Senft bekräftigt: "Wir dürfen nicht den Fehler machen, die Saison nur anhand eines Spiels zu bewerten." Denn bis Samstag war NawaRo richtig gut drauf, hatte zehn Spiele in Folge gewonnen und sich somit erst das "Endspiel" gegen Offenburg erarbeitet. Es ist eine klare Entwicklung zu erkennen - und die soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Wenn es nach Ingrid Senft geht, dann in der 1. Bundesliga.

Bei NawaRo Straubing planen sie derzeit zweigleisig. Man beschäftigt sich mit einer möglichen Zukunft in Liga zwei - der klare Wunsch heißt aber 1. Liga. "Wir denken aktuell mehr in Richtung 1. Liga", gibt Senft klar aus. Bis zum 1. April muss der Verein die Lizenz dafür beantragen. Fast alle Sponsoren, mit denen sie bislang gesprochen habe, hätten ihre Unterstützung zugesagt. Eines muss aber klar sein: Ein Risiko wie vor drei Jahren, als Straubing aufgestiegen ist und eine Saison später Insolvenz anmelden musste, darf nicht mehr eingegangen werden. "Unsere Partner wollen den Volleyball-Standort Straubing erhalten. Deshalb gehen sie den Weg mit, wenn er entsprechend abgesichert ist."

Aus Fehlern gelernt

Um rund ein Viertel müsste der Etat in der 1. Liga erhöht werden, damit man grundsätzlich mitspielen kann. Dieser Betrag müsse bis Anfang, Mitte April fixiert sein, sagt Senft. Entsprechend sei es wichtig, dass die Sponsoren ihre Entscheidung schnellstmöglich treffen und die entsprechenden Verträge unterschreiben.

Warum NawaRo wieder hoch will, hat ganz einfach Gründe. "Zum einen will man sich als Sportler natürlich immer auf dem bestmöglichen Niveau messen", sagt Senft. Vor allem gibt es in Liga eins aber auch eine bessere Planungssicherheit. Denn die Zukunft in der 2. Liga ist sehr schlecht vorherzusehen. Im schlimmsten Fall gibt es kommende Saison nur noch eine Liga mit sieben Teams. Das würde bedeuten: nur noch sechs Heimspiele, die man vermarkten kann. Auch wenn es nur zu Platz zwei reichen wird, könnte NawaRo aufsteigen, da aus der Nordstaffel kein Team für die 1. Liga gemeldet hat und damit der Zweite aus dem Süden nachrücken würde.

Senft: Voraussetzungen so gut wie lange nicht mehr

Geht NawaRo hoch, dann muss aus den Fehlern vom letzten Erstliga-Intermezzo gelernt werden. "Damals war unser geplanter Etat zum 1. April bei weitem noch nicht abgesichert und die Lücke letztlich zu groß. Man wollte sportlich zu viel und hat die Kaderplanung so gestaltet, dass man gleich um die Playoff-Plätze mitspielt", blickt Senft zurück. Sie will nun einen anderen Weg einschlagen. Zunächst ginge es nur darum, nicht wieder abzusteigen und mit den unteren Teams in der 1. Liga wie Erfurt und Suhl mithalten zu können und konkurrenzfähig zu sein. Bei NawaRo plant man nun realistischer und will kleinere Brötchen backen. "Man muss dem Ganzen die nötige Zeit geben, um zu wachsen und sich zu entwickeln", sagt Senft.

Mit welcher Mannschaft NawaRo in der 1. Liga an den Start gehen würde, ist noch nicht ganz sicher. Es gab schon erste Vorgespräche mit den aktuellen Spielerinnen, und laut Senft würden den Weg alle gerne mitgehen. Am Ende wird die sportlichen Entscheidungen Trainer Benedikt Frank treffen, erklärt Senft, die aber auch den Bedarf an punktuellen Verstärkungen sieht.

Rund um NawaRo war in dieser Saison eine Art Aufbruchstimmung zu spüren. Die Halle war regelmäßig gut gefüllt und in den vergangenen beiden Spielen sogar ausverkauft. "Die Voraussetzungen sind so gut wie schon lange nicht mehr", sagt Senft. "Wir haben uns wirklich gut entwickelt und wollen den aktuellen Schwung mitnehmen."