Straubing Tigers

Zahnlose Tigers unterliegen in Nürnberg 1:4


Die Straubing Tigers unterlagen auch im zweiten Spiel der Saison bei den Nürnberg Ice Tigers (Foto: Schindler).

Die Straubing Tigers unterlagen auch im zweiten Spiel der Saison bei den Nürnberg Ice Tigers (Foto: Schindler).

Von wel

Die Straubing Tigers waren am Dienstagabend einmal mehr der ideale Aufbaugegner für einen kriselnden DEL-Club. In Nürnberg gab es nach einer über weite Strecken enttäuschenden Vorstellung eine verdiente 1:4-Niederlage.

Vor dem Tor waren die Tigers einmal mehr viel zu harmlos und verloren nach ganz ordentlichem Start ab dem Mitteldrittel komplett ihre Linie. "Wir haben kein komplettes Spiel gemacht", so Tigers-Coach Dan Ratushny. "Das 1. Drittel war gut, aber im 2. Drittel hatten wir überhaupt keine Intensität. Das war enttäuschend, da haben wir offensiv überhaupt nichts kreiert und waren defensiv auch nicht gut." Auch das Aufbäumen am Ende war zu wenig und nur halbherzig. "Da war es dann zwar wieder besser, aber das war zu wenig und Nürnberg hat völlig verdient gewonnen, auch wenn das wichtige erste Tor vielleicht etwas glücklich war", erkannte Ratushny.

Wer dachte, Nürnberg würde nach dem Trainerwechsel voll motiviert und mit neuem Schwung beginnen, der sah sich getäuscht. Die Gastgeber wirkten verunsichert, brachten zu Beginn kaum gute Aktionen zustande. Doch wie so oft konnten die optisch klar überlegenen Tigers dies nicht in Tore ummünzen. Zwar spielte sich das meiste Geschehen im ersten Durchgang im Verteidigungsdrittel der Gastgeber ab, aber wirklich hochkarätige Torchancen hatten auch die Tigers kaum. Mit den Schüssen aus der Ferne und aus spitzen Winkeln wurde Ice-Tigers-Goalie Tyler Weiman mit der Zeit richtig warm geschossen. Neu-Trainer Bengt-Ake Gustafsson verordnete den Nürnbergern eine deutlich defensivere Taktik als bisher und das schien auch aufzugehen, auch wenn auf der Gegenseite eine Chance von Dusan Frosch in der 5. Minute lange Zeit die einzige Gelegenheit blieb. 119 Sekunden vor der ersten Drittelpause kamen die Gastgeber dann aber doch noch zur Führung - und das wie die Jungfrau zum Kinde. Einen Schuss von Yan Stastny ließ Torhüter Bacashihua nach vorne abprallen und von einem Straubinger Fuß kullerte der Puck im Zeitlupentempo über die Linie, wo ihn Bacashihua erst einige Zentimeter zu spät zu fassen bekam.

Diese äußerst glückliche Führung gab den Gastgebern offensichtlich gewaltig Selbstvertrauen, denn im zweiten Drittel stand ein anderes Nürnberger Team auf dem Eis. Von Beginn an waren die Franken nun hellwach, wurden deutich stärker, während die Tigers deutlich abbauten und das wohl schlechteste Drittel der Saison boten. Nach vorne fand man so gut wie gar nicht mehr statt und hinten konnte man sich bei Torhüter Bacashihua bedanken, dass man nach 40 Minuten "nur" mit 0:2 zurücklag. Da halfen auch eine Auszeit von Trainer Dan Ratushny und eine Reihen-Umstellung nicht, Straubing hatte völlig die Linie verloren. Hatte man bei einem Pfostenschuss von Stastny in der 26. Minute noch Glück, musste man dann in der 29. Minute aber doch den zweiten Gegentreffer hinnehmen: Marco Nowak zog von der blauen Linie ab, Bacashihua sah den Puck zu spät und der schlug über der Schulter ein.

Es dauerte lange, bis die Tigers zurück ins Spiel fanden, aber im Schlussdrittel war es dann soweit: Früh gelang Röthke mit einem abgefälschten Osterloh-Schuss im Powerplay der Anschluss (45.). Chancen gab es nun auf beiden Seiten: Bei Nürnberg traf Patrick Reimer die Latte, im Gegenzug traf Andy Canzanello nach No-Look-Pass von Daniel Sparre das halbleere Tor nicht (49.). Die Tigers mussten nun immer mehr aufmachen und das ermöglichte den Gastgebern gefährliche Konter. Einen vollstreckte in der 50. Minute Eric Chouinard. Als kurz darauf der vermeintliche erneute Anschlusstreffer von Daniel Sparre wegen Schlittschuhtores nach langem Videobeweis nicht gegeben wurde, war das Spiel praktisch entschieden. Denn in der Endphase fiel den Tigers nicht mehr viel ein und die Gastgeber entschieden mit einem Empty-Net-Goal zum 4:1 das Match endgültig.

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