In der Stadtbibliothek

Buchvorstellung in Straubing: Willy Bernheims "Was tue ich eigentlich in Meknes? - ein "Beitrag gegen das Vergessen"

Zwei Generationen der Familie Bernheim stellen das Zeitzeugnis ihres (Ur-)Großvaters über seine Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus vor. "Was tue ich eigentlich in Meknes?"


Die Lebenserinnerungen von Willy Bernheim sind als Buch erschienen, bereits in zweiter Auflage.

Die Lebenserinnerungen von Willy Bernheim sind als Buch erschienen, bereits in zweiter Auflage.

"Ich kam und ging als Fremder." So beschreibt Willy Bernheim seine Gefühlslage, als er unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches wieder seine einstige Heimat Deutschland betritt. Gleichgültigkeit habe er empfunden, keinen Hass. Willy Bernheim, Jude, Augsburger, Jahrgang 1900, erfolgreicher Unternehmer, wurde von den Nationalsozialisten verfolgt. Er verliert alles, die berufliche Existenz, Hab und Gut und seine Familie. Seine Mutter verhungert im KZ Theresienstadt. Er flieht nach Frankreich, schließt sich der Fremdenlegion an, zieht 1945 mit der Division Leclerc als Teil der Alliierten in einer Parade ins befreite Paris ein und kommt später in seine kriegszerstörte Heimatstadt Augsburg. Ein Verfolgter wird Befreier. Willy Bernheim hat ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches literarisches Zeitzeugnis hinterlassen, das am Donnerstagabend in der Stadtbibliothek vorgestellt wurde, bemerkenswerterweise von zwei Generationen der Familie Bernheim. Auf Einladung von KEB, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Partnerschaft für Demokratie - Wir sind bunt. Vor über 80 Zuhörern. Der Bezug zu Straubing: Enkelin Eva lebt hier seit über drei Jahrzehnten mit ihrer Familie.

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