Stockende Verhandlungen

Verdi-Kundgebung vor der Straubinger JVA


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Sie alle nahmen an der Tarifkundgebung vor der Straubinger JVA teil: Hans Jungtäubl (3.v.re.) und Christoph Kittel (5.v.re.) trugen den Streikenden die Forderungen in der Tarif- und Besoldungsrunde 2023 vor und ernteten dafür viel Zustimmung.

Am Montag um die Mittagsstunde fand vor der Straubinger Justizvollzugsanstalt eine Tarifaktion der Gewerkschaft ver.di mit weit über 50 Teilnehmern statt. Mit dabei auch Christoph Kittel vom ver.di-Büro in Landshut und Christine Schmid von der Betriebsseelsorge in Regensburg.

Hauptredner zur Mittagszeit war der Personalratsvorsitzende der JVA Straubing, Johann Jungtäubl. „Wir Arbeitnehmervertreter fordern unter anderem eine Einkommenserhöhung von 10,5 Prozent. Darin enthalten ist auch eine soziale Komponente in Form einer Mindesterhöhung von 500 Euro, um die unteren Gehaltsgruppen zu stärken. Das Tarifergebnis soll zudem deutschlandweit zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten sowie die Versorgungsempfänger übertragen werden" meinte Jungtäubl. "Wir haben weiterhin kein Angebot von den Arbeitgebern, das ist null Wertschätzung für uns und null Würdigung für unsere Arbeitsleistung. Die Arbeitgeber zeigen nicht einmal die Bereitschaft, Preissteigerungen auszugleichen."

Die Forderung sei berechtigt, weil die hohen Preise große Löcher in die Geldbörsen der Arbeitnehmer rissen, so der Personalratvorsitzende der JVA gegenüber den Vertretern von ver.di und den streikenden Beschäftigten der Straßenmeistereien Abendsberg, Landshut und Dingolfing, die an der Kundgebung teilnahmen. "Es geht um die Tarif- und Besoldungsrunde der Länder 2023. Gute Besoldung ist kein Geschenk. Eine ordentliche Lohnerhöhung gibt es nur, wenn Angestellte und Beamte sich gemeinsam dafür einsetzen" plädierte Jungtäubl. Deshalb sei es wichtig, dass die Arbeitnehmer von den Beamten - die ja kein Streikrecht haben (Anmerkung der Reaktion) - in dieser Tarif- und Besoldungsrunde aktiv unterstützt würden, damit alle eine erfolgreiche Einkommenserhöhung bekämen.

Beifall und Trillerpfeifen unterstützten die vorgetragenen Forderungen. Wurstsemmeln gegen den Hunger und Punsch gab es auch. Christoph Kittel, Gewerkschaftssekretär im ver.di Bezirk Niederbayern, erläuterte die Verhandlungslage. Auch Straubing habe am Mittag ein Zeichen vor den weiteren Verhandlungsrunden gesetzt, so Kittel.