Dr. Adolf Herpich wird 75

Wider den Stachel


Dr. Adolf Herpich.

Dr. Adolf Herpich.

Absolute Mehrheiten sind ihm naturgemäß ein Dorn im Auge. Die Steigerung davon sei Filz, hat er einmal gesagt. Deshalb hakt Dr. Adolf Herpich gerne und ausdauernd nach, auf seine ganz eigene süffisante Art. Auf eine Art, die oft ins Schwarze oder die Schwarzen trifft und noch mehr der nach seiner Auffassung eigentlich regierenden Verwaltung gilt. Er ist dabei aber nie persönlich verletzend. Seine Wortmeldungen im Stadtrat werden mit hochgezogenen Augenbrauen verfolgt: Geht es um die Mahkornstraße? Eines seiner Lieblingsthemen. Da sind die Lacher und manche Schlagzeile selbst in drögen Sitzungen gesichert. Oder er plaudert auf gefährlich schmalem Grat (gerade noch nicht zu viel) aus dem Nähkästchen eigentlich nichtöffentlicher Sitzungen, um die Verwaltung ausdauernd zu einer wenig stromlinienförmigen Äußerung zu verleiten. Gewiefte Verwaltungsjuristen sind dagegen freilich zu seiner Enttäuschung immun. Mit derselben Schlitzohrigkeit und seinem nicht minder markanten Lachen kann er im Gegenzug sympathisch einstecken, wenn ihm Stadtratskollegen quer durch die Parteien unter die Nase halten, dass er den geforderten Sachvortrag schon zweimal gehört hat oder die eigenwillige Rechnung, die er da aufmacht, nach allen Gesetzen der Logik nicht stimmen kann. Er sagt von sich, er sei grundsätzlich Optimist, und das strahlt er auch aus. Am morgigen Montag wird Dr. Adolf Herpich, (Fraktions-)Vorsitzender der Freien Wähler, 75. Mit 35 Stadtratsjahren ist er als längst eingebürgerter Oberfranke, als gelernter Straubinger, ein immer noch höchst belebendes kommunalpolitisches Urgestein.

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