Ein neues Projekt macht derzeit in Viechtach von sich reden. Auf einem landwirtschaftlichen Privatgrundstück oberhalb der Rehau-Kreuzung, möchte Tierarzt Dr. Roland Fechter eine Tierklinik errichten.

Ein guter Standort, ist er sich sicher, denn die nächsten Tierkliniken gibt es erst in Regensburg und Passau. Viechtach liege geradezu ideal zwischen Regen, Cham und Straubing, sodass das Einzugsgebiet viele Kunden verspricht.

In der Region gibt es auf den noch recht häufig anzutreffenden landwirtschaftlichen Betrieben traditionell viele Großtiere, doch vor allem die Halter von Kleintieren nehmen immer mehr zu und sind ein wachsender Wirtschaftsfaktor.

Dr. Fechter betont: "Wir sind nicht die besseren Tierärzte, aber durch höhere Fallzahlen in einer Klinik kann man im Team mehr Erfahrung sammeln und zum Beispiel Operationen mit mehr Routine durchführen." Drei Ärzte, drei Assistenzärzte sowie 20 Tierarzthelfer/innen sollten in der "Bayerwald Tierklinik" nach Planung von Fechter arbeiten. Für Bau und Ausrüstung rechnet er mit einer Gesamtinvestition von vier Millionen Euro.

Dr. Fechter seit zwei Jahren wieder in Besitz der Approbation

Erste Gespräche habe es mit der Stadt Viechtach bereits gegeben, auch beim Straßenbauamt hat Fechter nachgefragt, ob das angedachte Grundstück schräg oberhalb der Rehau-Kreuzung von den dortigen Ausbauplänen beeinträchtigt sei. Das Staatliche Bauamt Passau hat in einem Schreiben mitgeteilt, dass "die im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eingetretene Veränderungssperre ihr Vorhaben nach jetziger Kenntnislage daher nicht wesentlich trifft. Abschließend und verbindlich kann eine Beurteilung durch unsere Behörde in Hinsicht auf Straßenrecht (Abstandsvorschriften), Erschließung und Bauleitplanung nur im Rahmen einer offiziellen Bauvoranfrage beim Landratsamt abgegeben werden."

Dr. Roland Fechter macht selbst kein Geheimnis daraus, dass sein Name dem ein oder anderen negativ im Gedächtnis ist. Denn er stand im Zusammenhang mit dem Schweinemastskandal im Jahr 2001 deutschlandweit in den Medien und wurde auch vor Gericht verurteilt. "Seit zwei Jahren habe ich meine Approbation zurück und möchte mich nun wieder in meiner Heimat niederlassen", so der gebürtige Bad Kötztinger.

Bürgermeister Wittmann: "Projekt wäre eine interessante Sache"

Gegenüber dem Viechtacher Anzeiger bestätigt Bürgermeister Franz Wittmann, dass bereits ein Vorgespräch zwischen ihm und Fechter stattgefunden hat. "Das Projekt wäre eine interessante Sache und generell positiv", so Wittmann, betont jedoch, dass die "Rahmenbedingungen" passen müssten und "das Weitere geklärt" werden müsste.