Vor Verfall gerettet
Kollnburger Schießl-Haus mit Staatspreis ausgezeichnet
16. Oktober 2023, 14:45 Uhr aktualisiert am 19. Oktober 2023, 18:30 Uhr
Es ist ein Leuchtturmprojekt für die Sanierung von Gebäuden in historisch gewachsenen Dörfern: die Instandsetzung und Revitalisierung des denkmalgeschützten Schießlhauses und seine Umnutzung von einem ehemaligen Handwerkerhaus zu einem Künstlerhaus mitten im Dorf Kollnburg. Dieses besonders gelungene Projekt wurde am Donnerstag in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz von Staatsministerin Michaela Kaniber (CSU) mit dem "Staatspreis Ländliche Entwicklung - Dorferneuerung und Baukultur" ausgezeichnet.
Denkmalgeschütztes Haus aus dem Jahr 1767
2023 werden sechs private und sechs öffentliche Bauherrinnen und Bauherren für den beispielhaften Erhalt des baukulturellen Erbes in den Dörfern und die Innenentwicklung mit dem Staatspreis ausgezeichnet. Einer davon ist Bauherr Thomas Niggl, der mit der Sanierung des Schießlhauses in Kollnburg die Jury überzeugte - und begeisterte. Das denkmalgeschützte Handwerkerhaus aus dem Jahr 1767 wurde zuletzt als Weberei genutzt und war seit dem Tod der letzten Bewohnerin im Jahr 2010 leer gestanden.
Um das vom Verfall bedrohte Baudenkmal und somit die hervorragenden innerörtlichen Strukturen des Burgdorfes mit seinen historischen engen Gassen im Ortskern zu erhalten, hat der Künstler Niggl aus Feldafing das Anwesen im Jahr 2011 erworben. Ziel der Revitalisierung des Gebäudes war, an diesem Standort einen kulturellen und künstlerischen Mittelpunkt zu schaffen, der nicht nur örtliche, sondern auch regionale beziehungsweise überregionale Bedeutung hat. Das Nutzungskonzept besteht darin, ein "kleines Haus der Kunst" zu schaffen. Junge oder weitgehend unbekannte Künstler können in einem Apartment kostenlos als "artists in residence" auf bestimmte Zeit wohnen und in zwei Atelierräumen arbeiten sowie dann ihre Werke in einer Kunstgalerie ausstellen.
Für Künstler und Bürger
Die historische Wohnstube dient als öffentlicher Kommunikationsort nicht nur für Künstler und Kunstinteressierte, sondern auch für die Bevölkerung. Das Gebäude wurde unter Mitwirkung der Fachbehörden denkmalgerecht kernsaniert. Dabei wurden die bestehenden Gebäudestrukturen weitgehend beibehalten.