Es könnte eines der spannendsten politischen Comebacks in der Region werden: Der ehemalige Regener Landrat Michael Adam hat am Dienstagabend angekündigt, in seiner Heimatgemeinde Bodenmais erneut als Bürgermeister kandidieren zu wollen. 

Adam war bereits von 2008 bis 2011 dort Chef des Rathauses. 2011 kandidierte er für den Posten des Regener Landrats und setzte sich in der Stichwahl auch durch. Mit gerade mal 27 Jahren wurde er so zum jüngsten Landrat Deutschlands. Die Wahl des jungen und offen homosexuell lebenden SPD-Politiker galt damals als Sensation und sorgte weit über Niederbayern hinaus für Schlagzeilen. 

Zwei Gründe gaben den Ausschlag

Nach mehreren Kontroversen in seiner Amtszeit zog sich Adam 2017 aus der Politik zurück. Nun sind es vor allem zwei Gründe, die ihn zu der erneuten Kandidatur bewogen haben. "Erstens habe ich es geliebt, Bürgermeister zu sein", schreibt Adam auf seiner Facebook-Seite. Trotz aller Herausforderungen betrachte er seine Amtszeit in Bodenmais als "die besten Jahre meines Lebens."

Der zweite Grund: Seit wenigen Wochen ist Adam auch selbst wieder Bodenmaiser, er ist in seine alte Heimat zurückgezogen. "Wenn ich heute durch den Ort gehe oder fahre, juckt es mich an vielen Stellen einfach wieder massiv in den Fingern. Ja, ich würde wahnsinnig gerne wieder anpacken!", schreibt er. Die SPD Bodenmais und die Unabhängigen Bodenmaiser seien deswegen übereingekommen, ihn als Kandidaten ins Rennen zu schicken. Adams formelle Nominierung soll demnach am 7. August stattfinden. 

Vom Landratsamt hat er genug

Er habe sich die Entscheidung gründlich überlegt, so Adam in seiner Erklärung. "Ich weiß exakt, was das Amt bedeuten würde und was auf mich zukäme." Bei der SPD und den Unabhängigen Bodenmaisern ist man froh über seine Kandidatur. "Wir freuen uns außerordentlich, dass er's macht", betonen die Markträte Max-Josef Kuchler, Stefan Tremml und Walter Schreiner unisono. Als Adam im Amt gewesen sei, habe in Bodenmais "Aufbruchsstimmung" geherrscht. "An diese Zeiten würden wir gemeinsam mit Michael Adam gerne wieder anknüpfen." 

In einem Punkt ist sich Adam allerdings ganz sicher: Für den Posten des Landrats will er nicht mehr antreten. "Das habe ich ganz klar ausgeschlossen", schreibt er. Die Jahre in Regen hätten ihm persönlich "nicht gutgetan", er räumt auch "menschliche Fehler" ein. "Hier habe ich viel dazugelernt und bin von höheren politischen Ämtern heute definitiv geheilt", macht er deutlich.