Unwetter
"Sabine" wütet auch im Landkreis
10. Februar 2020, 13:56 Uhr aktualisiert am 10. Februar 2020, 19:18 Uhr
Das Sturmtief "Sabine", das ab 7 Uhr am Montag auch über den Landkreis Regen hinweg zog, hat bislang 78 Alarmierungen bei den Feuerwehren verursacht. Die Zahl der Schadensstellen sei jedoch deutlich größer und über den gesamten Landkreis Regen verteilt, schreibt Kreisbrandmeister Johann Achatz in einer Pressemitteilung. "Bei der zweiten Windfront, die wir in den nächsten Stunden erwarten, kommt sicher noch etwas hinzu", teilte er gegen Mittag telefonisch mit. Hinzu kämen außerdem noch die Fälle, die die Feuerwehrkräfte auf dem Weg zum eigentlichen Einsatz erledigen. Außerdem kontrollieren die Feuerwehrler in vielen Fällen eigenständig ihr Schutzgebiet, diese Fälle müsse man dann noch hinzurechnen.
Einen Großteil der Einsätze verursachten Bäume, die über die Fahrbahn gestürzt waren, hinzu kamen mehrere abgedeckte und beschädigte Gebäudedächer. Ein großflächiger Stromausfall betraf die Gemeinden Arnbruck, Drachselsried, Böbrach und das Gebiet der Stadt Viechtach.
Einige Nebenstraßen mussten aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt werden, die Hauptverkehrsstrecken sind für den Kraftfahrzeugverkehr frei befahrbar. Der Bahnverkehr war am Montagmittag durch die Länderbahn noch eingestellt. Die Feuerwehrkräfte im Landkreis Regen sind derzeit teilweise noch im Einsatz, der Großteil der Einsatzstellen ist bereits abgearbeitet.
Aus dem Polizeibericht Viechtach
Auch im Dienstbereich der Polizeiinspektion Viechtach gab es einige Einsätze. Bis 10 Uhr mussten insgesamt 13 Einsätze wegen umgefallener Bäume abgearbeitet werden. Gegen 7 Uhr war ein 51-jähriger Mann mit seinem Daimler Benz unterwegs auf der alten B 85, als nahe Fischaitnach ein Baum auf das Fahrzeug fiel. Dabei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 5.000 Euro.
Auf der B 85 zwischen Viechtach und Ayrhof stürzte gegen 8 Uhr ein Baum auf den Auflieger eines Lastwagens. Dabei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 40.000 Euro. Die B 85 musste kurzzeitig total gesperrt werden.
Gegen 8.20 Uhr konnte eine 48-jährige Frau ihren VW auf der Staatsstraße zwischen Wiesing und Arnbruck vor einem umgefallenen Baum nicht mehr rechtzeitig anhalten und fuhr noch leicht gegen den Baum. Es entstand ein Schaden in Höhe von rund 2.000 Euro. In allen Fällen blieb es bei Sachschäden, Über Verletzte ist bislang nichts bekannt.
Kurz nach 8 Uhr erreichte die Polizeiinspektion Viechtach eine Nachricht, wonach im Bereich Plöß ein Baum auf eine Stromleitung gefallen wäre. Der Baum hatte zunächst zu brennen begonnen, der Brand erlosch jedoch von selbst. Der Energieversorger wurde verständigt. Über die Schadenshöhe ist derzeit nichts bekannt.
Auch im Bereich der Polizeiinspektion Regen kam es zu Einsätzen. Gegen 7.55 Uhr war ein 20-Jähriger mit seinem Auto in Kirchdorf im Wald auf der Marienberger Straße in Richtung Dorfmitte unterwegs. Als ein Baum von rechts auf die Fahrbahn fiel, konnte der junge Mann nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte mit seinem Fahrzeug frontal gegen den Baum. Glücklicherweise blieb der 22-Jährige hierbei unverletzt. Der Sachschaden beläuft sich auf geschätzte 7.000 Euro.
Auf Höhe Poschetsried ist ein Ast auf das Fahrzeug einer 49-jährigen Frau gefallen, als sie gegen 7.30 Uhr mit ihrem Auto auf der B 85 in Richtung Regen unterwegs, als das Fahrzeug auf Höhe Poschetsried von einem herabfallenden Ast getroffen wurde. Die Frau blieb glücklicherweise unverletzt. Am Auto entstand Schaden in Höhe von mehreren hundert Euro.
Länderbahn
Der Länderbahn-Verkehr wurde am Sonntagabend eingestellt - zurecht, wie mehrere Bäume über den Gleisen am Montagmorgen zeigten. "Alle Fahrgäste und die Länderbahn-Mitarbeiter kamen sicher an ihre Zielorte. Es wurden keine Triebwagen oder Züge beschädigt. Vereinzelt wurden Taxen eingesetzt, um die Fahrgäste weiterzubefördern", teilt Pressesprecher Jörg Puchmüller mit. Die Erkundungsfahrten werden jedoch erst nach Abflauen des Sturms möglich sein. Nach derzeitiger Prognose erfolgt das frühestens am Nachmittag. Ob der reguläre Zugverkehr schon am Montag wieder aufgenommen werden kann, entscheidet sich abhängig davon, in welchem Zustand die Strecke ist.