Betrieb seit 1543
Teisnacher Traditionsbrauerei insolvent: Was das bedeutet
8. März 2024, 16:37 Uhr
Die Teisnacher Traditionsbrauerei Ettl Bräu hat am Donnerstag beim zuständigen Amtsgericht Deggendorf Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Grund seien zwei kurzfristig abgesprungene Kunden, darunter ein Großkunde aus den USA. Dieser Umsatzeinbruch konnte so schnell nicht aufgefangen werden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Rechtsanwalt Michael Burkert aus Bad Kötzting wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dieser führe mit Geschäftsführer Günter Haas den Geschäftsbetrieb der Brauerei uneingeschränkt fort. „Es wird weiter produziert und ausgeliefert“, versichert Burkerts Pressesprecher auf Nachfrage unserer Redaktion. Und auch die 16 Arbeitsplätze seien derzeit nicht gefährdet. Die Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld abgesichert.
Betrieb soll normal weiterlaufen
Der Insolvenzverwalter prüfe in den nächsten Monaten verschiedene Sanierungsoptionen, „wie die Brauerei wieder schwarze Zahlen schreiben kann“. Ein Aus käme nicht infrage. Burkert sei nach ersten Gesprächen mit der Geschäftsführung optimistisch, die Brauerei über ein Insolvenzverfahren restrukturieren und wieder wettbewerbsfährig aufstellen zu können.
„Die Geschäftsführung hat frühzeitig den Antrag gestellt. Das ist eine gute Voraussetzung, denn das verschafft mehr Spielräume für eine erfolgreiche Sanierung“, sagt Burkert. Es gebe bereits erste Anfragen von möglichen Investoren. Auch das sei ein gutes Zeichen, dass Ettl Bräu weiterhin einen guten Ruf in der Branche habe.
Die Traditionsbrauerei Ettl Bräu, in der Region auch bekannt als Teisnacher Brauerei, braut seit 1543 in Teisnach Bier. Ettl Bräu hatte zuletzt mit 16 Beschäftigten eine Jahresproduktion von 9.000 Hektolitern unterschiedlicher Biere.