Zahlen vorgelegt

BMW wegen Corona-Pandemie in Verlustzone


Die Sonne spiegelt sich in einem Logo des Autoherstellers BMW. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Die Sonne spiegelt sich in einem Logo des Autoherstellers BMW. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Von mit Material der dpa

Wie bei der Konkurrenz hat die coronabedingte Schließung von Werken und Autohäusern auch bei BMW für rote Zahlen gesorgt. Der Vorstand sieht aber Lichtblicke.

Zum ersten Mal seit elf Jahren schreibt BMW wieder rote Zahlen. "Wie erwartet haben die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im zweiten Quartal voll auf unser Geschäft durchgeschlagen", sagte Vorstandschef Oliver Zipse am Mittwoch in München. Unter dem Strich stand ein Quartalsverlust von 212 Millionen Euro. Trotzdem bleibe nach dem ersten Halbjahr noch ein Gewinn 498 Millionen Euro vor Steuern, betonte Zipse und zeigte sich für das zweite Halbjahr "durchaus zuversichtlich".

"Einen klaren Lichtblick signalisiert der Monat Juli: Unser Absatz Automobile auf Group-Ebene lag hier deutlich über Vorjahr", sagte Zipse. "In China verläuft die Marktentwicklung positiver als erwartet", sagte Finanzvorstand Nicolas Peter. "Auch in anderen wichtigen Märkten wie Deutschland oder den USA ist inzwischen eine leichte Erholung spürbar. Wie geplant sind wir somit auf Kurs, unsere Jahresziele zu erreichen."

Allerdings bleibe die Unsicherheit groß, betonte Peter: "Eine erneute Verschärfung der Lage sowie eine mögliche zweite Infektionswelle und damit verbundene Eindämmungsmaßnahmen sind in unserem Ausblick weiterhin nicht enthalten."

Für das Gesamtjahr erwartet BMW derzeit einen Autoabsatz und einen Vorsteuergewinn deutlich unter Vorjahresniveau. Mit 21,7 Milliarden Liquidität sei der Konzern aber sehr gut aufgestellt und habe genügend Reserven, sagte der Finanzchef.

Im zweiten Quartal verkaufte BMW ein Viertel weniger Autos als vor einem Jahr - vor allem wegen der Werksschließungen und der Schließung der Autohäuser in Europa und den USA. In China lagen die Verkäufe bereits wieder deutlich über Vorjahr. Der Umsatz fiel im zweiten Quartal um 22 Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro.

Das Unternehmen schloss auch ein Viertel weniger Kredit- und Leasingverträge ab und verdiente mit Finanzdienstleistungen nur noch einen Bruchteil des Vorjahresergebnisses. Das gesamte Konzernergebnis vor Steuern betrug minus 300 Millionen Euro, nach einem Gewinn vor Steuern von 2,05 Milliarden vor einem Jahr.

Seit Ende Juni laufen alle BMW-Werke wieder im regulären Schichtbetrieb. "Wir beobachten die Situation weiterhin sehr genau und steuern die Produktion unverändert gemäß der Entwicklung in den Märkten und der regional unterschiedlichen Kundennachfrage", sagte Zipse. Die Mitarbeiterzahl soll bis Jahresende leicht unter Vorjahr liegen. Viele Investitionen würden verschoben oder stünden auf dem Prüfstand, sagte Finanzchef Peter.