Bayernliga Süd

Bogen empfängt Hankofen: Derby mit besonderer Brisanz


Im Hinspiel setzte sich der TSV Bogen (weiß-blaue Trikots) bei der SpVgg Hankofen durch.

Im Hinspiel setzte sich der TSV Bogen (weiß-blaue Trikots) bei der SpVgg Hankofen durch.

Die prekäre Tabellensituation beider Teams befeuert das Derby zwischen dem TSV Bogen und der SpVgg Hankofen zusätzlich.

Derby-Fieber im Landkreis Straubing-Bogen! Am Samstag empfängt in der Bayernliga Süd ab 17 Uhr der TSV Bogen die SpVgg Hankofen. Es ist ein Derby mit besonderer Brisanz, denn drei Spieltage vor dem Ende stecken beide Teams noch mittendrin im Abstiegskampf und befinden sich jeweils auf einem Relegationsplatz. Nur ein Punkt trennt die Vereine in der Tabelle. "Das wird das interessanteste Derby seit langem", blickt Bogens Trainer Ben Penzkofer voraus.

"Es wäre ohnehin die Post abgegangen", sagt Penzkofer. "Durch diese enge Tabellensituation mit nur noch einem Punkt Abstand wird es umso mehr brennen." Sein Gegenüber Richard Maierhofer ist bemüht, den Derbycharakter des Spiels mehr in den Hintergrund zu stellen: "Wir dürfen dieses Spiel nicht nur als Derby sondern als eines von drei Endspielen sehen."

Jüngste Siege machen Mut

Beide Teams haben unter der Woche frisches Selbstvertrauen getankt. Hankofen bezwang am Montag den TSV Landsberg mit 2:1, Bogen schickte am Mittwoch den TSV Kottern sogar mit 5:2 nach Hause. Die Trainer hatten damit die Möglichkeit, den jeweiligen Derby-Gegner noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen. "Hankofen hat das gezeigt, was es in der aktuellen Situation braucht: hundertprozentigen Einsatz", zollt Penzkofer dem Landkreisrivalen Respekt. "Bogen hat eine gute Qualität im Kader", sagt Maierhofer zwar, betont aber auch: "Wir wollen uns nicht verstecken. Wir fahren mit einem gesunden Selbstvertrauen nach Bogen und wollen dort etwas mitnehmen."

Lesen Sie bei idowa+ ein Interview mit Hankofens Trainer Richard Maierhofer: "Wir werden alles geben für den Sieg"

"Es wird ein schwieriger Spagat", sagt Penzkofer: "Einerseits dürfen wir nicht hektisch werden und müssen einen kühlen Kopf bewahren. Andererseits brauchen wir aber auch die nötige Aggressivität und müssen alles raushauen." Der junge Coach erwartet "ein Spiel, das durch Kleinigkeiten entschieden wird." Maierhofer sagt zu Hankofens Plan fürs Derby: "Wir müssen kompakt stehen, die Zweikämpfe gut annehmen, aber auch diszipliniert agieren und jeder Spieler muss seine Aufgabe zu einhundert Prozent erfüllen."

Wessen Nerven halten Stand?

Im Hinspiel setzte sich der TSV Bogen mit 2:1 durch. Walter Müller und Daniel Nutz brachten die Rautenkicker in Führung, für Hankofen reichte es nur noch zum Anschlusstreffer durch Christian Liefke. Damals stand Bogen nach zehn Spielen ohne Sieg unter großem Druck und konnte eine Serie von vier Siegen aus fünf Spielen einleiten.

Eine entscheidende Frage wird deshalb auch sein, welche Mannschaft dieses Mal mit dem Druck besser umgehen kann. Bogen ist zwar in der Jäger-Position und spielt zu Hause, dennoch sieht Maierhofer nicht mehr Druck beim Rivalen: "Beide Teams haben Druck. Ich hoffe, dass wir damit umgehen können und bin guter Dinge, dass wir dagegenhalten." Bogens Präsident Franz Hilmer sagte im Interview mit unserer Zeitung: "Beide Vereine stehen enorm unter Druck. Aber ich bin mir sicher, dass unsere Mannschaft damit umgehen kann. Wir hatten vor dem Hinspiel extremen Druck und haben dort gewonnen. Ich hoffe, dass wir das zu Hause wiederholen können."

Lesen Sie bei idowa+ ein Interview mit Bogens Präsident Franz Hilmer: "Unser Team kann mit Druck umgehen"

Die Vorfreude auf das Derby sei in der Mannschaft zu spüren, sagt Maierhofer und ist zuversichtlich, dass seine Elf bereit ist: "Ich habe in die Gesichter der Spieler geschaut, sie sind sehr fokussiert." Penzkofer erwartet von seiner Elf "Kampf ohne Ende. Wir müssen mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen, müssen immer wachsam sein."

Beiderseits fehlen Leistungsträger

Beide Teams müssen im Derby auf wichtige Spieler verzichten. Bogen fehlen mit Verteidiger Marco Jordan (Oberschenkelverletzung), Jurica Marcinkovic (Fußverletzung) und Kapitän Stefan Meyer (Muskelfaserriss) auf jeden Fall drei zentrale Spieler. Ob Spielertrainer Markus Rainer, der gegen Kottern zur Pause ausgewechselt werden musste, spielen kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden.

Bei der SpVgg Hankofen fällt nach Abwehrchef Matthias Lazar (Knöchelbruch) und Stürmer Christian Schedlbauer (Kreuzbandeinriss) auch noch Christian Spengler (Syndesmosebandriss) aus. Zudem waren Michael Gröschl, Philipp Weber und Tobias Lemberger in der Trainingswoche angeschlagen. Maierhofer rechnet aber bei allen drei mit einem Einsatz.

Auch die Spieler sind heiß aufs Derby. "Ein Derby gegen Bogen will man immer gewinnen. Wir werden wieder Vollgas geben und wollen die drei Punkte", sagte Hankofens Stürmer Ben Kouame nach seinem Doppelpack gegen Landsberg. Und Bogens Dreifach-Torschütze Granit Bilalli meinte nach dem Sieg gegen Kottern: "Die Vorfreude aufs Derby ist riesig. Wegen solcher Spiele spielt man Fußball."