Im Kampf gegen das Coronavirus setzt das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) nun bei schweren Krankheitsverläufen Blutplasma ein. Dafür werden Spender gesucht, die ihre Erkrankung überstanden und schützende Antikörper gebildet haben.

Am 6. April wurde die erste Plasmaspende entnommen, in vier Therapieeinheiten aufgeteilt und nach der Freigabe gleich am Abend an zwei schwerkranke Patienten gegeben. Das Universitätsklinikum Regensburg ist damit eine der ersten bayerischen Unikliniken, die mit der Herstellung von Plasma von Gensenen zur Behandlung von Schwerstkranken starten.

Die Behandlungsmethode wurde zunächst in China getestet. Hier konnte laut Angaben des UKR eine Verbesserung des Zustands von schwerkranken COVID-19-Patienten beobachtet werden. Da bereits genesene Patienten Antikörper gegen das Virus gebildet haben, setzen die Mediziner und Wissenschaftler darauf, dass die Antikörper der Spender auch in den Plasma-Empfängern erfolgreich gegen das Virus ankämpfen und so den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Aktuell werden für diese Art von Heilversuch Spender gesucht. Als Plasmaspender in Frage kommen Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, die nachweislich positiv auf das Coronavirus getestet wurden und seit mindestens 14 Tagen komplett beschwerdefrei sind. Erforderlich sind auch zwei negative Testergebnisse. Sollten noch keine negativen Befunde vorliegen, die den Beleg für eine überwundene Erkrankung liefern, kann das auch am UKR nachgeholt werden. Auch Frauen kommen als Spender in Frage, jedoch darf aus immunologischen Gründen bei der potentiellen Spenderin noch keine Schwangerschaft vorgelegen haben.

Interessierte potentielle Plasmaspender melden sich bitte unter der Telefonnummer 0941 944-5000 an. Hier wird zunächst abgeklärt, ob die Interessenten für eine entsprechende Plasmaspende in Frage kommen.