20. Mai 2012, 7:57 Uhr
aktualisiert am 20. Mai 2012, 7:57 Uhr
Von
Redaktion idowa
(sab). Ein rundum gelungener Herzogstadtlauf - so lautete die Bilanz des Organisatorenteams am Sonntagnachmittag. Vor allem, weil die über 2000 Läufer trotz der Hitze angetreten waren, gebühre allen Teilnehmern großer Respekt, hieß es von allen Seiten. Die Einsatzkräfte vor Ort hatten deshalb durchaus einige Kreislaufzusammenbrüche zu behandeln. Das Sommerwetter hatte dafür aber umso mehr Zuschauer angelockt, die die Läufer vom Straßenrand aus anfeuerten - "Eine tolle Atmosphäre!", da waren sich alle einig.
"Sie können sich nicht vorstellen, was in den Köpfen der Läufer jetzt gerade vorgeht", tönte es Sekunden vor dem Start über die Lautsprecher. Dann ein lauter Knall - der Startschuss - und über 2000 Rennsportler setzten sich in Bewegung. Der Tross am Stadtturm entlang schien überhaupt kein Ende zu nehmen.
Die Strecke führte die Läufer vom Ludwigsplatz aus bis zum Tierpark und durch das Laga-Gelände wieder zurück. Wer allerdings 10,5 Kilometer und mehr lief, für den ging es weiter an der Donau entlang und dann erst wieder zurück. Für den Halbmarathon wurde das Ganze zwei Mal, für den Marathon vier Mal gelaufen.
Die Strecke entlang standen hunderte Zuschauer, die die Läufer mit Ratschen, Pfeifen, Klatschen und Schreien unermüdlich anfeuerten. Und von ehrenamtlichen Helfern gab's an verschiedenen Stationen Getränke, die bei den sommerlichen Temperaturen dringend nötig waren. Ein Anwohner in Frauenbrünnl hatte sogar seine Sprenkelanlage so am Gartenzaun montiert, dass die Läufer sich in eine erfrischende Dusche begeben konnten.
"Und die Erfrischung tat unglaublich gut", erzählte die 10,5-Kilometer-Läuferin Irmgard Hageneder aus Landau. Sie saß zum Ausruhen auf einer der bereitgestellten Banken und die Erschöpfung war ihr noch ins Gesicht geschrieben. "Ich bin froh, dass ich im Ziel angekommen bin und total zufrieden, im guten Mittelfeld mitgerannt zu sein. Mein Ziel war nämlich nur: Hauptsache nicht Letzter", meinte sie lachend.
"Eine tolle Stimmung, vor allem die Musik an den Stationen und die Trommler haben richtig gepuscht", fasste Tommy Hellmuth, einer der Halbmarathonis, zusammen. Erschöpft, aber begeistert saß er unterm Sonnenschirm in einem Straßencafé. "Ich bin meine persönliche Bestzeit gelaufen", erzählte er. "Die 21,1 Kilometer in unter zwei Stunden. Das hätte ich mir bei diesem Wetter echt nicht gedacht." Vor allem die letzten zwei Kilometer hätten sich sehr gezogen, aber die lange Vorbereitung auf diesen Lauf - er hat bereits im Dezember damit begonnen - habe sich ausbezahlt.
Einer, der auch mehr als zufrieden sein durfte, war Thomas Wankerl aus Roding. Er hat es im Marathon vor allen anderen ins Ziel geschafft und überhaupt nicht damit gerechnet. "Ich laufe seit 20 Jahren Marathon und heute ist das erste Mal, dass ich auf's Treppchen komme", erzählt er erschöpft im Schatten des Stadtturms und kann sein Glück noch gar nicht fassen. Sein Zeitziel habe er zwar nicht ganz geschafft - er wollte unter drei Stunden bleiben und lief die Strecke von 42,2 Kilometern in drei Stunden und fünf Minuten - aber mehr sei einfach aufgrund der Hitze nicht drin gewesen, so der erste Marathon-Gewinner Straubings.
"Da draußen brütet der Hendlgrill", fasste es Moderator Peter Kroul in Worte, während er sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn wischte. In der Staffel war er selbst eine Runde mitgelaufen. Er bewundere deshalb vor allem die Halbmarathon- und die Marathonläufer, sagte er zu seinem Moderationskollegen Josef Huber. Die beiden verstanden es hervorragend gemeinsam die Läufer die letzten Meter kurz vor dem Ziel noch einmal richtig anzufeuern, indem sie deren Namen riefen und die Zuschauer zum Klatschen animierten.
Dort angekommen durften die Teilnehmer nicht nur ihre Medaillen entgegennehmen, es warteten auch Stärkung in Form von Obst, Müsliriegeln und Getränken auf die Glücklichen, Umarmungen und Schulterklopfen von den mitgebrachten Fans und sogar für den ein oder anderen eine wohlverdiente Massage.
Der enorme Einsatz des Organisatorenteams - einige waren seit vier Uhr morgens unterwegs - hat sich also gelohnt. Alex Kampf, Cheforganisator des sportlichen Teils, jedenfalls war sehr zufrieden. Trotz einiger Kreislaufprobleme und kleinerer Stürze sei die Veranstaltung super verlaufen. "Vor allem möchte ich mich bei allen ehrenamtlichen Helfern bedanken, ohne sie wäre der organisatorisch sehr aufwendige Herzogstadtlauf nicht möglich gewesen."