2. Bundesliga

"Der große Club kommt" – SSV Jahn vor erstem Heimspiel


Jann George (links) trifft am Sonntag mit dem 1. FC Nürnberg auf seinen Jugendclub.

Jann George (links) trifft am Sonntag mit dem 1. FC Nürnberg auf seinen Jugendclub.

Von Bastian Häns

Am zweiten Spieltag der 2. Bundesliga empfängt der SSV Jahn Regensburg den 1. FC Nürnberg zum ersten Heimspiel der Saison. Nach unglücklichem Start mit der 1:2-Niederlage gegen Arminia Bielefeld sollen nun die ersten Punkte her.

Nach Führung verspielen die Regensburger ihr erstes Saisonspiel noch leichtfertig. Der späte Gegentreffer zum 1:2 Endstand in Überzahl war ein Fehler im Defensivverbund der Regensburger. Die Enttäuschung war anfangs natürlich groß, jedoch verflog sie auch wieder schnell. "Die Mannschaft hat die Niederlage gut verkraftet", sagte Jahn-Trainer Achim Beierlorzer. Man wolle sich jetzt auf die neue Aufgabe konzentrieren. Imposant war für den Jahn-Trainer, dass die zwei Spieler die den Gegentreffer verschuldeten, sich am nächsten Tag vor dem Training zusammensetzten, um ihren Fehler zu analysieren und zu besprechen. "Wir wissen jetzt, wie es in der 2. Bundesliga zugeht", schätzte der Jahn-Coach ein.

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Das Spiel am Samstag gegen den "Club" aus Nürnberg bietet nun die zweite Chance Punkte einzufahren. Gegen Nürnberg will der Jahn sein Spiel weiter verfeinern und verbessern sowie die eigenen Fehler abstellen. "Natürlich muss man aber auch auf den Gegner detailliert eingehen, das ist in der 2. Bundesliga selbstverständlich", erklärte Beierlorzer. Besonders achten will man dabei auf Intensität und die "zweiten Bälle". Der Jahn will den Kampf, den Fight annehmen, die Zweikämpfe führen und gewinnen. Beierlorzer bezeichnete den Club als "ganz, ganz harter Brocken." Die Mannschaft sei sehr kompakt und es gebe nur wenig Ansatzpunnkte, um Nürnberg in Bredouille zu bringen. Kaiserslautern habe das beim 0:3 letzte Woche nicht geschafft.

Kopp zurück im Mannschaftstraining - Hesse verletzt

Im Vergleich zum ersten Spiel wird es personell keine großen Veränderungen geben, da man eine gute Leistung abgeliefert hat. Verzichten muss Beierlorzer dabei auf den Langzeit-Verletzten Oliver Hein und auch Uwe Hesse hat sich im Training eine Verletzung im Innen- und Außenbandbereich zugezogen. Ersatz-Keeper Bastian Lerch, sowie Verteidiger Sven Kopp konnten unter der Woche wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Kopp wird dabei am Wochenende erst einmal in der 2. Mannschaft in der Landesliga zum Einsatz kommen, um ihn langsam an das Niveau in der 2. Liga heranzüführen.

Eine wichtige Personalie konnte der Jahn am Donnerstag vermelden: Leistungsträger und Führungsspieler Marvin Knoll bleibt bis 2020 in der Domstadt. Die Vertragsverlängerung von Knoll bezeichnete der Trainer als bewusstes Zeichen für Mannschaft und Fans. Für seinen Verteidiger war Beierlorzer vollen Lobes: "Marvin übernimmt sehr viel Verantwortung, sowohl auf als auch neben dem Platz." Man sei in Regensburg sehr froh, diesen Spieler längerfristig an den Verein gebunden zu haben.

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Neuzugang André Weis, der vom 1. FC Kaiserslautern zum Jahn gewechselt war, hatte die Vereinsverantwortlichen nach intensiven Gesprächen sowohl als Person, aber auch als Spieler vollends überzeugt. Der neue Torhüter ist auch schon spielberechtigt. Ob er am Samstag das erste Mal schon auf der Spielerbank sitzt, bleibt noch abzuwarten, da er am Freitag vor dem Spiel erst das erste Mal mit der Mannschaft unterwegs war.

Ausverkauftes Stadion

Für das Spiel gegen Nürnberg war die Continental Arena binnen weniger Stunden ausverkauft. Das sei natürlich enorm motivierend, so Beierlorzer. Dass ein solches Interesse der Fans besteht, sei großartig. "Ich könnte mir keine motivierendere Situation vorstellen. Der 'große Club' kommt. Die volle Hütte und die Derbystimmung bereiten mir jetzt schon Gänsehaut" gab der Trainer zu.

Der gebürtige Erlanger Beierlorzer hatte in seiner aktiven Zeit schon beim Club gespielt. "Klar verfolgt man seine ehemaligen Teams intensiv und hat einen Bezug zu dem Verein, Wirklich Fan war ich jedoch nie von irgendeiner Mannschaft", so Beierlorzer. Mit Club-Coach Michael Köllner pflegt Beierlorzer ein "freundschaftliches Verhältnis". Als Köllner ihn bei der U17 der SpVgg Greuther Fürth abgelöst hat, "hatten wir das ein oder andere Gespräch" und auch bei Aufeinandertreffen mit den Jugendteams habe man sich ausgetauscht.

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Für das Derby am Sonntag gab Beierlorzer an, dass sein Team um jeden Punkt fighten wird. "Mit einem so tollen Stadion im Rücken wird uns das sehr helfen", sagte Beierlorzer. Sie wollen Nürnberg nicht das Feld überlassen. Zufrieden wäre man mit einem Punkt, ein Sieg wäre ein "sehr großer Erfolg".