Cham/Regensburg

Die Ehefrau im Rausch vergewaltigt: Kurierfahrer vor Gericht


Symbolbild: dpa

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Von Heinz-Alfred Stöckel

Seit Mittwoch muss sich ein 42-jähriger Kurierfahrer aus dem Landkreis Cham vor dem Landgericht Regensburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihm Vergewaltigung und vorsätzliche Körperverletzung zur Last. Wegen seiner Alkoholexzesse strebt sie überdies seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.

Das gleichaltrige Ehepaar hatte sich vor Jahren in einer Entzugsklinik - er als Patient, sie als Betreuerin - kennengelernt. Der Anklageschrift zufolge kam es wegen seines Alkoholproblems - der letzte Rückfall lag schon eineinhalb Jahre zurück - im Sommer vergangenen Jahres zu einem Streit. Darauf verließ der Angeklagte die eheliche Wohnung und verbrachte die Nacht außer Haus. Aus Angst, er könne rückfällig werden, verschloss die Ehefrau die Haustüre und ließ den Schlüssel von innen stecken. Tatsächlich kam der Angeklagte am nächsten Tag in den frühen Morgenstunden stark alkoholisiert nach Hause. Sie ließ ihn in die Wohnung, worauf er zunächst ins Bad ging. Anschließend schubste er seine Ehefrau ins Schlafzimmer und dort auf das Bett. Als er sie aufforderte, sich auszuziehen, weigerte sie sich. Nachdem er sich selbst entkleidet hatte, packte er sie am Hinterkopf an den Haaren und zog sie dabei zu sich heran. Dabei kommandierte er "Arbeit, Arbeit!" Als sie ihn aufforderte aufzuhören, zog er sie so heftig an den Haaren, dass sie vor Schmerzen aufschrie. Anschließend musste sie auf dem Bett vor ihm knien, wobei er sich mehrmals an ihr verging. Jedes Mal, wenn sie zur Gegenwehr ansetzte, wurde sie wieder an den Haaren gepackt. Auch drohte er ihr damit, sie umzubringen. Die Geschädigte verständigte dennoch anschließend die Polizei.

Vor der Strafkammer ließ der Angeklagte über seinen Verteidiger Christoph Schönhofer erklären, dass er wegen seines Alkoholkonsums keine Detailerinnerungen mehr habe. Weinerlich berichtete er dann von einer jahrelang glücklichen Beziehung, bis auf die letzten Monate. "Es kann sein, dass dann Sex war", räumte der Angeklagte ein, "aber ich wollte ihr nicht wehtun." Daraufhin hielt ihm Staatsanwältin Dr. Christine Müller seine Aussage vor der Polizei vor. Dort hatte der Angeklagte angegeben, dass es Streit gegeben habe "Dann ist dieser Scheiß passiert".

Der Angeklagte ist inzwischen im Bezirksklinikum vorläufig untergebracht. Der Prozess wird fortgesetzt.