Unter Werbenden ist es ein altbewährter Grundsatz: Wer sein Produkt erfolgreich vermarkten will, muss dorthin gehen, wo die Kunden sind. Das haben auch die bayerischen Handwerkskammern erkannt. Sie gehen jetzt neue Wege, um die Gesellen und Meister von morgen für eine Ausbildung zu begeistern: Eine "Smartphone-Sprechstunde" ergänzt in diesem Sommer das traditionelle Angebot von Ausbildungsmessen, Lehrstellenbörsen und Berufsberatung vor Ort.

Jugendliche können über den Kurznachrichten-Dienst WhatsApp unkompliziert Fragen stellen. Das Besondere: An den Rechnern sitzen Azubis. Das hat aus Sicht der Kammern einen großen Vorteil: "Die Jugendlichen können so auch Fragen stellen, die sie einen Ausbildungsberater im Beratungsgespräch vielleicht nicht fragen würden, für sie aber sehr wichtig sind", sagt Otto Pömmerl, Leiter der Ausbildungsberatung bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. Die Aktion läuft bis Freitag, 29. Juli.

Azubis antworten innerhalb von 24 Stunden

Eine Kurznachricht an die Nummer 0175/2297222 genügt: Innerhalb von 24 Stunden haben die Fragesteller eine Antwort, verspricht die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, die sich gemeinsam mit den fünf weiteren bayerischen Kammern an der Aktion beteiligt. Hinter der Nummer steht ein Team aus Auszubildenden unterschiedlichster Handwerksberufe, die allgemeine Informationen und ihre Erfahrungen an die zukünftigen Auszubildenden weitergeben. Bei der Beantwortung unterstützen Ausbildungsberater der bayerischen Handwerkskammern. Die jetzt gestartete WhatsApp-Sprechstunde ist Teil der bayerischen Handwerks-Nachwuchskampagne "Macher gesucht". Neben dem Angebot auf WhatsApp bieten die bayerischen Handwerkskammern eine ganze Reihe weiterer Informationsmöglichkeiten im Netz: So eröffnet das Portal www.lehrlinge-fuer-bayern.de Einblicke in die Welt der Ausbildungsberufe im Handwerk.

Wer auf der Suche nach einem Praktikum oder einem Ausbildungsplatz in der Region ist, findet in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer aktuelle Stellenangebote: http://www.hwkno.de/lehrstellenboerse. Den "Lehrstellenradar" gibt es auch als App.

Die digitale Berufsinfo-Welt ist nach den Worten der Initiatoren ein voller Erfolg: "An Spitzentagen haben wir bis zu 8.000 Suchanfragen", sagt Karl-Heinz Friedrich, Abteilungsleiter für den Bereich Berufsbildung, Nachwuchs im Handwerk.