Landkreis Regensburg

Fuck-Cancer-Tag: Bärenstark gegen Krebs


Kapitän Peter Flache (links) und Richard Divis (2. von rechts) mit den kleinen Helden des Tages.

Kapitän Peter Flache (links) und Richard Divis (2. von rechts) mit den kleinen Helden des Tages.

Von Michael Seidl

Das Heimspiel der Eisbären Regensburg gegen Höchstadt stand ganz im Zeichen des Kampfes gegen Krebs.

Pünktlich zum Nikolaustag kam es am vergangenen Freitag in der Regensburger Donau-Arena wieder zum wohl emotionalsten Spieltag im Kalender des Eishockey-Oberligisten Eisbären Regensburg. "Fuck Cancer" war das Motto, unter welchem das Heimspiel gegen die Höchstadt Alligators stand. Zu diesem Zwecke wurden im Laufe der vergangen Woche zwei außergewöhnliche Jungs in den Kreis der Mannschaft aufgenommen und durften diese am Spieltag selbst in der Vorbereitung und auf's Eis begleiten.

So erhielt der 7-jährige Leukämiepatient Semih Cakmak einen "Vertrag für einen Tag" und durfte vor der begeisterten Zuschauerschaft mit der Rückennummer 70 in Begleitung des Regensburger Torjägers Richard Divis mit der Mannschaft auf das Spielfeld einlaufen. Semih, bei dem schon im Alter von drei Jahren Blutkrebs diagnostiziert worden war, ist ein echter Kämpfer. Trotz Jahren auf der Intensivstation und eines schweren Rückfalls wirkte er glücklich und lebensfroh, als er das Eis betrat und riss die Zuschauer so mit sich. Und das, obwohl Semihs hochdosierte Chemotherapie erst am Montag unterbrochen worden war.

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Das Heimspiel der Eisbären Regensburg gegen Höchstadt stand ganz im Zeichen gegen Krebs.

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Das Heimspiel der Eisbären Regensburg gegen Höchstadt stand ganz im Zeichen gegen Krebs.

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Das Heimspiel der Eisbären Regensburg gegen Höchstadt stand ganz im Zeichen gegen Krebs.

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Das Heimspiel der Eisbären Regensburg gegen Höchstadt stand ganz im Zeichen gegen Krebs.

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Das Heimspiel der Eisbären Regensburg gegen Höchstadt stand ganz im Zeichen gegen Krebs.

Auch der 5-jährige Maximilian Sturm wurde von den Zuschauern frenetisch empfangen, als er gemeinsam mit Kapitän Peter Flache das Eis der Donau-Arena betrat. Der kleine Max ist ein sogenanntes Geschwisterkind, dessen Bruder Korbinian 2014 im Alter von nur sechs Jahren trotz mehrfacher Knochenmarktransplantationen an der äußerst seltenen Immunschwäche HLH verstorben war. Max verbrachte ein komplettes Jahr bei seinem Bruder im Krankenhaus und durfte stellvertretend für ihn den Puck beim ersten Bully freigeben.

Stolze Summe

Insgesamt 7.650 Euro wurden bei der Aktion "Fuck Cancer" für den Kampf gegen den Krebs und die Unterstützung verschiedenster Organisationen, die sich diesem Thema widmen, gesammelt. Dies überstieg sogar die optimistischen Erwartungen des Eisbären-Geschäftsführers Christian Sommerer, der im Vorfeld auf eine Verdopplung der letztjährigen Spendensumme gehofft hatte. Die erreichte Summe basierte auf verschiedensten Aktionen, wie zum Beispiel einem "Teddy Bear Toss", einer großen Sammelaktion der Regensburger Nordkurve, die den Einlauf von Semih und Max mit einer emotionalen Choreo begleiteten oder auch auf großzügigen Spenden seitens der Gäste aus Höchstadt und dessen Fanclub. Diese Art der Unterstützung sei selbstverständlich im Eishockey. Auch der EVR habe sich bei einer Spendenaktion der Alligators selbstlos beteiligt, erklärte die Pressesprecherin der Franken Caroline Hauke gegenüber idowa.

Die Spenden wurden mit Hilfe der Organisationen VKKK e.V., Traumzeit e.V., Leukämiehilfe Ostbayern, Bunter Kreis KUNO und des Armin Wolf Laufteams zusammengetragen und fließen an deren Projekte im Kampf gegen den Krebs. Beispielsweise wird wieder ein traditioneller Weihnachtsmarkt mit süßen Überraschungen vor den Türen der Kinder-Onkologie in Regensburg aufgebaut, um auch den jungen Patienten das Gefühl des Weihnachtsfestes zu ermöglichen.

Gänsehaut verspürten die 1.809 Zuschauer im Regensburger Eisstadion auch, als die Mutter des letztjährig bei den Eisbären gastierenden Theo eine Audiobotschaft an die Fans des EVR richtete, in welcher sie auch über den erfreulich stabilen Status ihres Sohnes berichten konnte.

Für die Eisbären und deren Verantwortliche wird dieser Abend sicherlich in jeglicher Hinsicht als ein ganz besonderer im Gedächtnis verbleiben. Denn neben all der Freude über die bemerkenswerte Spendensumme und das nicht selbstverständliche soziale Engagements des Vereins, welches für einen "Verein mit großem Herz" - wie Geschäftsführer Sommerer die Eisäbren betitelt - spricht, wurde tatsächlich auch noch Eishockey gespielt. Die Eisbären gewannen verdient und zum Ende auch souverän mit 5:1 gegen den Tabellenletzten aus Höchstadt durch die Tore von Richard Divis (2), Lukas Heger, Erik Keresztury und Felix Schwarz. Regensburg rangiert damit mit 30 Punkten auf Rang 8 der Oberliga Süd.