Rückrundenstart
Jahn-Trainer Herrlich hofft auf "Jetzt erst recht"-Reaktion
27. Januar 2017, 11:53 Uhr aktualisiert am 27. Januar 2017, 11:53 Uhr
Zum Rückrundenauftakt tritt Jahn Regensburg am Samstag zum "Geisterspiel" bei Hansa Rostock an.
Heiko Herrlich ist das Thema leid. Während der Wintervorbereitung seiner Mannschaft bestimmte rund um den SSV Jahn Regensburg vor allem der Bestechungsskandal die Schlagzeilen. Auch der Jahn ist darin involviert, sieht sich aber als "Spielball", wie Sportchef Christian Keller gegenüber dem "kicker" geäußert hat. Da trifft es sich gut, dass am Samstag die Rückrunde beginnt und sich der Fokus wieder auf das Sportliche richtet. Dann gastiert der Jahn bei Hansa Rostock.
Jahn-Trainer Herrlich hofft sogar auf eine "Jetzt erst recht"-Reaktion seiner Mannschaft. So wie es 2006 bei der italienischen Nationalmannschaft der Fall war. Während es in der Liga einen Korruptionsskandal gab, rauften sich die Spieler zusammen und holten am Ende den WM-Titel in Deutschland. "Ich habe den Spielern gesagt, sie sollen sich aufs Sportliche konzentrieren. Die ganze Situation wird der Mannschaft nicht gerecht, weil sie nichts dafür kann", sagte Herrlich.
Rund drei Wochen Vorbereitung hat die Mannschaft nun hinter sich. In fünf Testspielen gab es drei Siege, ein Remis und eine Niederlage. "Die Spieler haben in der Winterpause ihre Hausaufgaben gemacht. Die Laktattests fielen sehr gut aus. Mit den Trainingsleistungen bin ich einverstanden und auch die Spielleistungen waren meistens gut", so Herrlichs Fazit. Die Mannschaft habe gut mitgezogen - trotz der schwierigen Bedingungen. Meist wurde auf vereistem Kunstrasen trainiert.
Gegen Rostock stehen Herrlich fast alle Spieler zur Verfügung. Nur die Langzeitverletzten Markus Palionis und Patrik Džalto sowie Marcel Hofrath (Muskelfaserriss) fehlen zum Rückrundenstart. Während der Vorbereitung wurde der Konkurrenzkampf noch einmal größer. "Viele Spieler haben sich gezeigt und sind näher an die erste Elf rangerückt. Die Stammspieler wissen, dass Druck von hinten da ist", berichtete Herrlich. Zur Aufstellung wollte er sich im Detail noch nicht äußern, allzu viele Veränderungen sind zunächst aber wohl nicht zu erwarten.
Einstellen muss sich der Jahn auch auf eine Geisterkulisse. Denn das Spiel in Rostock findet unter Zuschauer-Ausschluss statt. Ein Punkt, den Herrlich durchaus kritisch sieht: "Das ist nicht nur ein Nachteil für Rostock, sondern auch für uns." Denn vor allem in vollen Stadien wie Osnabrück oder Chemnitz hat der Jahn bislang seine besten Auswärtsspiele gezeigt. In leeren Stadien hat der Mannschaft dagegen "dieser Kick", wie es Herrlich beschreibt, oft gefehlt.