SSV Jahn Regensburg

Kommentar: Entwicklung im Eiltempo für eine positive Zukunft


Gemeinsam anpacken für eine positive Zukunft: Beim SSV Jahn fand am Dienstagvormittag der Spatenstich für das neue Funktionsgebäude am Trainingsgelände statt.

Gemeinsam anpacken für eine positive Zukunft: Beim SSV Jahn fand am Dienstagvormittag der Spatenstich für das neue Funktionsgebäude am Trainingsgelände statt.

Neben den sportlichen Erfolgen entwickelt sich der SSV Jahn auch infrastrukturell im Eiltempo weiter. Das ist richtig und wichtig - ein Kommentar.

Der SSV Jahn Regensburg hat in den vergangenen Jahren für so manche Schlagzeile gesorgt. Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga, historischer Klassenerhalt, erneuter Klassenerhalt, zwei Siege gegen den HSV - darunter ein sagenhaftes 5:0 im Volksparkstadion. Allesamt sportliche Themen, die die enorme und erfreuliche Entwicklung des Jahn unterstreichen. Mindestens genauso beachtlich ist allerdings, wie sich der Jahn neben dem sportlichen Bereich entwickelt hat.

Am Dienstagvormittag erfolgte die Grundsteinlegung für einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Vereins, ein neues Funktionsgebäude am Trainingsgelände. Das größte infrastrukturelle Projekt, das der Jahn in Eigenregie in seiner Geschichte angeht. Auf 3,5 bis 4 Millionen Euro sollen sich die Gesamtkosten am Ende belaufen. Dass schon zur Grundsteinlegung jeder einzelne Euro davon finanziert ist, zeigt, wie seriös der Jahn inzwischen agiert - und dass der Verein heute nicht mehr viel mit dem Verein früherer Tage zu tun hat, als Rechnungen nicht bezahlt werden konnten oder sogar der Strom abgestellt wurde. Allzu lange liegen diese Zeiten noch nicht zurück. Der Jahn ist heute schuldenfrei, finanziell gut aufgestellt und legt derzeit die Basis für eine positive Zukunft.

Dass das Geld, das natürlich vor allem der sportliche Erfolg eingebracht hat, nicht ausschließlich in die Mannschaft fließt, muss den Verantwortlichen hoch angerechnet werden. Kurzfristig wäre es vielleicht angenehmer, sich den einen oder anderen "gestandenen" Profi mehr zu leisten. Doch sportlichen Erfolg garantieren auch teurere Spieler nicht. Bessere Rahmenbedingungen machen sportlichen Erfolg aber auf längere Zeit zumindest wahrscheinlicher. Der Vorwurf, dass der Jahn zu viel in Steine statt in Beine investiert, ist deshalb schlichtweg Irrsinn. Zumal die Mannschaft mit Platz zehn auch derzeit wieder ordentlich dastehen. "Wir schauen nicht nur auf das einzelne Ergebnis vom Wochenende oder die aktuelle Saison, sondern versuchen, perspektivisch nach vorne zu denken. Das ist in diesem sehr kurzfristig angelegten Fußballgeschäft sicher keine Selbstverständlichkeit", sagt Jahn-Geschäftsführer Christian Keller völlig zurecht. Umso lobenswerter, dass er es dennoch macht.

Lesen Sie hier: Ein neues Funktionsgebäude und drei Signale

Beim Jahn hat sich in den letzten Jahren neben dem sportlichen Aufschwung infrastrukturell viel getan - mit dem neuen Stadion und den Veränderungen am Trainingsgelände am Kaulbachweg. Sämtliche Plätze wurden erneuert oder neu gebaut. Ende 2015 wurde der Kunstrasenplatz eröffnet, im Frühjahr 2018 ein neuer Hybridrasen, in diesem Jahr zunächst der Haupttrainingsplatz der Jahn-Profis und zuletzt der Platz eins vor der Tribüne. Vier Plätze binnen vier Jahren - Entwicklung im Eiltempo.

Der Jahn muss auch investieren, denn er hinkt sportlichen Konkurrenten hinsichtlich der Bedingungen weiterhin hinterher. Deshalb sind die Planungen mit dem Bau des neuen Funktionsgebäudes auch noch nicht abgeschlossen. Die Jugend braucht noch zeitgemäße Räumlichkeiten und beim zweiten Trainingsgelände am Weinweg muss einiges gemacht werden. Der Jahn hat also noch weiter Luft nach oben, ist aber auf einem richtig guten Weg, wie die Grundsteinlegung des neuen Gebäudes wieder einmal beweist.