Für den Jahn an der Konsole
Palacios: "Es kommt vor, dass der Controller fliegt"
27. März 2020, 11:30 Uhr aktualisiert am 27. März 2020, 20:00 Uhr
Der Ball in der Bundesliga ruht. Wegen des Coronavirus pausiert der Spielbetrieb im Fußball, auch im Mannschaftstraining befinden sich die wengisten Teams. Damit die Fans nicht ganz auf ihre Clubs und Fußball verzichten müssen, hat sich die Bundesliga nun etwas ausgedacht und die "Bundesliga Home Challenge" ins Leben gerufen. Insgesamt 26 Clubs aus der 1. und 2. Bundesliga messen sich ab diesem Wochenende beim Spiel "FIFA 20" an der Playstation. Auch Jahn Regensburg nimmt daran teil, spielt am Sonntag gegen Union Berlin. Die Oberpfälzer werden an der Konsole dabei von ihren beiden Spielern Federico Palacios und Tom Baack vertreten. Im Interview mit idowa sprechen sie jeweils darüber. Den Anfang macht Federico Palacios.
Herr Palacios, welches war Ihr erstes FIFA?
Federico Palacios: Das müsste FIFA 2004 gewesen sein.
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Spiel, wie viel Zeit verbringen Sie damit?
Palacios: Ich spiele schon regelmäßig FIFA, gerade jedes Jahr im Herbst, wenn die neue Version herauskommt. Das ist wie für viele Fußballfans natürlich die spannendste Phase, in der man das neue Spiel kennenlernt und alle Neuerungen austestet.
Würden Sie sich als guten FIFA-Spieler einschätzen?
Palacios: Ein Profi bin ich nicht an der Konsole, ich habe in meiner Historie aber mehr Siege als Niederlagen vorzuweisen, der schlechteste FIFA-Spieler bin ich also offensichtlich auch nicht. (lacht)
Wo liegen Ihre Stärken, wo Ihre Schwächen?
Palacios: Meistens enden meine Partien eher mit einem 5:3 oder 6:4 als mit einem 1:0. Ich würde also schon sagen, dass meine Stärken in der Offensive liegen. Die Schwächen erklären sich damit von selbst. (lacht)
Wie würden Sie sich eher einordnen: Sind Sie der ruhige und konzentrierte FIFA-Spieler, oder fliegt zuhause schonmal der Controller durch das Wohnzimmer?
Palacios: Ich gehe generell ruhig und konzentriert an die Sache heran, doch jeder, der das Spiel schon einmal selbst gespielt hat, weiß auch, dass es ab und zu wirklich schwer fällt, die Nerven zu behalten. Ich muss deshalb zugeben, dass es tatsächlich auch bei mir schon vorkommt, dass der Controller fliegt, ja. (lacht)
Was ist Ihr favorisiertes Team in FIFA?
Palacios: Ich persönlich bin großer Fan des FC Valencia und spiele auch in FIFA gerne mit dem Club. Es kommt aber auch immer darauf an, was mein Gegner macht. Wählt er ein Fünf-Sterne-Team, greife ich meistens zum FC Barcelona.
Wie ist es eigentlich, mit sich selbst spielen zu können?
Palacios: Vor vier Jahren, als ich das erste Mal als Spieler, damals noch bei Leipzig, in FIFA mit dabei war, fand ich das schon richtig cool. Mittlerweile spiele ich aber nur noch selten mit mir selbst, freue mich aber immer, wenn mir Freunde Fotos schicken, wie sie gerade ein Tor mit mir erzielt haben.
Wie verbreitet ist FIFA im Team? Wird untereinander gezockt, gibt es mannschaftsintern auch mal ein Turnier?
Palacios: Wir verbringen hier ja generell viel Zeit miteinander. Es gibt auch ein paar Jungs, die schon einmal an der Konsole miteiander zocken. Dabei stehen aber auch andere Spiele hoch im Kurs. Fortnite zum Beispiel.
Wie bewerten Sie Ihren Mitspieler Tom Baack, was hat er an der Konsole drauf?
Palacios: Ich denke, dass der Tom schon etwas kann an der Konsole. Ich gehe davon aus, dass am Sonntag jeder seinen Teil dazu beitragen wird, dass der Jahn hoffentlich positiv abschneidet.
Was erwarten Sie von der Bundesliga Home Challenge?
Palacios: Am letzten Wochenende habe ich die Home Challenge der spanischen Liga mitverfolgt und mir hat es richtig gut gefallen. Dort kam die Challenge sehr gut an und wurde von vielen Zuschauern gestreamt. Wenn es in Deutschland eine ähnliche Richtung nimmt, würde mir das sehr gefallen.
Bereiten Sie sich noch speziell auf die Challenge vor? Also üben Sie vielleicht noch gemeinsam mit Tom Baack an der Konsole?
Palacios: Speziell geplant haben wir nichts, aber sicherlich werden wir uns noch mit der ein oder anderen Partie FIFA warm spielen. (lacht)
Wie stehen Sie insgesamt zum Thema E-Sport?
Palacios: Ich kann einerseits verstehen, dass viele das nicht als richtigen Sport sehen, kann andererseits aber schon auch ein bisschen einschätzen, dass die Jungs, die das professionell machen, schon viel dafür investieren müssen, um so gut zu sein. Zudem braucht es sicher ein gewisses Talent.
Wie sieht Ihr Alltag im "Homeoffice" aktuell aus?
Palacios: Ich hatte vor der jetzigen Phase ja ein paar körperliche Probleme und muss deshalb auch jetzt morgens regelmäßig zur Behandlung bei unserem Arzt. Davon abgesehen haben wir für diese Woche einen Laufplan bekommen. Nachmittags steht dann jeweils noch eine Krafteinheit auf dem Programm.
Info: Die Streams beginnen am Samstag und Sonntag (28. und 29 März) jeweils um 15.30 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Virtual Bundesliga. Der Jahn trifft am Sonntag um 17.10 Uhr auf Union Berlin.