Landkreis Regensburg
Patrik Džalto will beim SSV Jahn angreifen
16. August 2016, 10:20 Uhr aktualisiert am 16. August 2016, 10:20 Uhr
In dieser Saison soll Patrik Džalto beim SSV Jahn Regensburg den Sprung vom Nachwuchs- in den Profibereich schaffen. Der Offensivspieler ist für eine Saison von Bundesligist Bayer 04 Leverkusen in die Oberpfalz ausgeliehen.
Patrik Džalto ist erst 19 Jahre alt, hat in seiner noch jungen Fußballerkarriere aber bereits einiges erlebt. Drittliga-Aufsteiger Jahn Regensburg, zu dem er für eine Spielzeit ausgeliehen ist, ist bereits sein achter Verein. Mit einer einzigen Ausnahme - von 2013 bis 2015 blieb er zwei Jahre bei RB Leipzig - hat er seit 2010 jährlich seinen Club gewechselt.
Der Jahn ist für den Deutsch-Kroaten die erste Station im Herrenbereich. Vergangenes Jahr trainierte er zwar bereits mit der Bundesliga-Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen, Spiele bestritt er aber noch für die U19. Mit 15 Treffern und sieben Vorlagen in insgesamt 30 Spielen für die Werkself war Džalto der punktbeste Spieler seiner Mannschaft. Im Frühjahr dieses Jahres wurde der junge Offensivspieler für seine guten Leistungen belohnt und erhielt von Bayer 04 einen Profivertrag bis 2018.
In dieser Saison soll er aber zunächst in Regensburg den Übergang vom Junioren- in den Herrenbereich schaffen. "Ich denke, dass die 3. Liga für einen jungen Spieler wie mich sehr gut ist, um Fuß zu fassen", sagt Džalto. Er wolle in diesem Jahr "sehr viel Spielpraxis sammeln und mich dadurch weiterentwickeln." Der 19-Jährige hat auch klare Vorstellungen, wie die Saison für ihn verlaufen soll. "Mein Ziel ist es, hier Stammspieler zu werden. Ich habe das Gefühl, dass der Verein und der Trainer dabei voll hinter mir stehen." Er spricht davon, "angreifen" zu wollen.
"Ich hoffe, dass mir in einem Jahr der Sprung gelingt"
Bei Bayer 04 werden sie ganz genau verfolgen, wie sich Džalto in Regensburg präsentiert und entwickelt. "Das ist so abgesprochen, ja. Nach dem Jahr wollen wir uns dann zusammensetzen und besprechen, ob ich bereit bin für die Bundesliga. Ich hoffe, dass ich mich in Regensburg so weiterentwickeln kann, dass mir der Sprung in einem Jahr gelingt", erklärt er.
Patrik Džalto ist mit dem Wechsel nach Regensburg im Profibereich angekommen. Mit sechs Jahren hat er mit dem Fußball angefangen. Die Mutter eines Freundes hatte ihn mit zu einem Training genommen. Schnell war für den in Reutlingen geborenen Džalto klar, dass er Profifußballer werden will. Nach den Anfängen in zwei kleineren Clubs, wechselte er 2004 in den Nachwuchs des SSV Reutlingen. Mit 13 Jahren zog es ihn zu Bundesligist VfB Stuttgart. Weil er aber noch zu jung war, konnte er noch nicht ins Internat ziehen. Auf Dauer wurden sowohl ihm als auch seinen Eltern die ständigen Fahrten zu viel. Dzalto ging zurück nach Reutlingen.
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2012, im Alter von 15 Jahren, zog Dzalto dann erstmals von Zuhause aus und wechselte ins Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des 1. FC Kaiserslautern. "Das war schon eine schwere Zeit für mich, anfangs habe ich mich auch unwohl gefühlt. Gerade die ersten Tage, bis ich Anschluss und Freunde gefunden hatte", erzählt Džalto, fügt aber hinzu: "Menschlich hat mich die Zeit in Kaiserslautern extrem weitergebracht. Die Eltern waren nicht mehr da, ich musste meine Probleme alleine lösen."
Über Leipzig nach Leverkusen
Ein Jahr später der nächste Schritt in Džaltos Karriere. Er wechselte zu Rasenballsport Leipzig. "Ich habe schon ein paar Wochen überlegt, bevor ich den Wechsel gemacht habe. Weil ich aber in Kaiserslautern bereits in einem NLZ war, fiel es mir letztlich nicht schwer. In Leipzig habe ich für mich die Perspektive gesehen, bestmöglich gefördert zu werden."
Zwei Jahre, 49 Einsätze, 26 Tore und zehn Vorlagen später wechselte Džalto in den Nachwuchs von Bayer Leverkusen. Für Bayer spielte Džalto in der U19, durfte aber mit der Profimannschaft trainieren. Zudem hat er, nachdem er bereits für kroatische Juniorenteams auf dem Platz stand, in der UEFA Youth League seine ersten internationelen Spiele auf Vereinsebene bestritten. "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man in solchen Spielen auflaufen darf", sagt er.
In Regensburg soll ihm nun der Übergang in den Profibereich gelingen. Dabei ist ihm vor allem eines wichtig: Vertrauen. "Ich denke, dann kann man auf dem Platz nicht nur 100, sondern 120 Prozent geben. Dieses Vertrauen spüre ich von den Verantwortlichen auch", sagt Džalto. Dass er dabei unter Heiko Herrlich, der selbst Stürmer und Bundesliga-Torschützenkönig war und die Champions League gewann, trainieren darf, sei "super" für ihn: "Er hat schon so viel erlebt und ich bin mir sicher, dass ich in dieser Saison sehr viel von ihm lernen kann."
Džalto ist im Offensivbereich variabel einsetzbar, am besten sieht er sich aber auf der Zehn oder dem linken Flügel aufgehoben. Neben dem Platz sei er "lustig und ein bisschen verrückt", verrät Džalto mit einem Schmunzeln im Gesicht. Er sieht seine Stärken im Eins-gegen-Eins und seiner Kaltschnäuzigkeit beim Abschluss und beschreibt sich als "aggressiven Spieler. Ich kann nicht verlieren, will immer gewinnen." Und das will er in dieser Saison möglichst häufig mit dem SSV Jahn Regensburg.