Die Frau hat viel zu bieten: Katja Feldmeier nimmt an der Fernsehsendung "Bayerns beste Witze" teil. Doch nicht nur Witze erzählen kann die Schwarzacherin, sondern in ihr schlummern noch weit mehr Talente. Ein Besuch.

Katja Feldmeier lacht, wenn sie an die Aufzeichnung von Bayerns beste Witze zurückdenkt. Moderator Alexander Herrmann, Sternekoch und Fernsehstar, hatte zwischendurch an ihre Nerven gedacht. "Er wollte wissen, ob ich aufgeregt bin. Als er meinen Puls gefühlt hat, meinte er: Ich wär' ja quasi tot." Katja bleibt auch vor laufenden Kameras ganz cool. Das überrascht nur auf den ersten Blick, denn die junge Frau hat noch weit mehr auf Lager als Witze zu erzählen.

Spontan beworben

Ein Blick zurück ins vergangene Jahr: Die 23-Jährige ahnt noch nicht, was auf sie zukommt, als sie im September auf einen Newsletter der Produktionsfirma Redseven antwortet. Ursprünglich hatte sie sich vor Jahren aus Interesse an einer Gartensendung bei dem Verteiler angemeldet. Jetzt suchte man Bayerns beste Witzeerzähler für ein neues Format des Bayerischen Fernsehens.

"Meine Freunde meinten, ich könnte das ganz gut. Wenn wir zusammen unterwegs sind, hau' ich gern mal einen raus", erzählt Katja bei sich zuhause in Schwarzach. Also sendet Katja ein Video von sich mit einer Kostprobe ihrer zehn besten Witze an die Produktionsfirma. Mit Erfolg: Sie wird sofort zur nächsten Runde eingeladen.

Ab ins Fernsehen!

Immer wieder muss Katja Videos mit neuen Witzen einsenden. Aus ursprünglich über vielen hundert Bewerbern sticht sie heraus. Am Ende die frohe Botschaft: Sie hat in der Vorauswahl überzeugt und kommt mit 15 anderen Teilnehmern in die Fernsehshow, die Ende November im berühmten Paulaner am Nockherberg in München aufgezeichnet wurde. Gäste in der Sendung sind unter anderem auch bekannte TV-Größen wie Gstanzlsängerin Renate Maier und Alfons "Fonsi" Doppelhammer - "alle super nett und man fühlt sich dort auf der Bühne total wohl", wie Katja versichert. Am Freitag, 21. Juni, wird die Sendung mit der Schwarzacherin im BR-Fernsehen ausgestrahlt. Dann sehen die Zuschauer, wie sich die 23-Jährige geschlagen hat. Auffallen wird Katja im Fernsehen auf jeden Fall: Ihr Markenzeichen sind ausgefallene Hemden mit bunten, markanten Mustern, die sie auf Flohmärkten in der Region findet. Einige sind ihr sogar schon wieder abgekauft worden.

Talent in der Familie

So ganz aus dem Nichts kommt Katjas Begabung aber nicht. Schon früh lernt sie, was gute Unterhaltung ausmacht. "Als ich klein war, hat immer ein alter Mann im Gaißinger Wirtshaus Witze erzählt. Das war der liebste Mensch, den man sich vorstellen kann. An den muss ich immer denken, wenn ich Witze höre", sagt Katja. In ihrer Kindheit habe sie immer gern Lustiges nachgeahmt. "Mein Talent ist, dass mir schnell etwas zu einem Thema einfällt. Ich brauch' nur eine gute Vorlage", meint sie. Die Begeisterung für einen gepflegten Witz scheint aber in der Familie zu liegen: "Wenn mein Vater vom Stammtisch heimkommt und dort einen guten Witz gehört hat, schreibt er ihn sich sogar auf." Den ein oder anderen Witz aus dem Fundus des Vaters habe sie schon erzählt, verrät Katja.

Handwerklich begabt

Nach drei Monaten Vorbereitung konnte Katja eine dreistellige Zahl an Witzen auswendig. Witz um Witz hieß es auf Video aufzuzeichnen. Routine oder Langeweile habe sie in dieser Zeit aber nie verspürt. Das Geheimnis eines guten Witzes sei gerade, dass er einzigartig ist: "Einen guten Witz kann man kaum wiederholen. Nach zwei Minuten erzählt man ihn schon anders", meint sie. Und auf Kleinigkeiten komme es an. Ein guter Erzählbogen sei alles und die Körpersprache müsse passen. "Jeder Erzähler bringt seinen eigenen Charakter in die Witze mit ein", erklärt sie ihr Geheimnis.

Mittlerweile hat Katja wieder einen guten Teil ihres Repertoires vergessen. Um glücklich zu sein braucht sie ohnehin keine große TV-Bühne. Seit zweieinhalb Jahren stellt sie in ihrer eigenen Werkstatt Holzschmuck her. Einige Stücke hat sie sogar schon auf Märkten verkauft. "Ich habe eigentlich schon mein ganzes Leben an Dingen herumgeschraubt und immer alles selbst repariert", erzählt die Oldtimer-Fahrerin. Die Leidenschaft am Handwerklichen hat sie wohl von ihrem Vater. Der betreibt in der umgebauten Garage ein Fahrzeugmuseum mit mehreren Hundert Exponaten, vornehmlich Zündapps und Goggomobile.

Für Zukunft große Pläne

Die Leidenschaft am Handwerklichen hat auch über ihre ursprüngliche Ausbildung als Bürokauffrau hinaus gehalten. Einige Zeit hat sie noch in einem Autohaus gearbeitet, danach war Katja in einem Modegeschäft und in der Gastronomie tätig. Nebenher macht sie Musik - derzeit Schlagzeug in einer Soul- und Funk-Band mit rockigen Einflüssen. "Ohne Kreativität geht es in meinem Leben nicht", meint sie unmissverständlich. Die Hobbys werden trotzdem bald ruhen, denn Katja zieht es im September nach Italien. Dort macht sie in Mailand ein Barkeeperdiplom an der renommierten European Bartender School. Schon jetzt lernt sie dafür fleißig Italienisch. Mailand soll ein erster Schritt sein für eine Zukunft in der Gastronomie. Denn Katjas Traum ist es, irgendwann ein kleines, gemütliches Lokal für Vegetarier zu eröffnen, am besten in einer lebendigen Metropole im Ausland. In Mailand erhofft sie sich, den ersten Schritt dafür zu tun. Danach möchte sie weiter Rezepte und Ideen sammeln, und das möglichst auf der ganzen Welt.

Man sieht, diese junge Frau hat noch viel vor. Bald kann es losgehen: "Nachdem eine gute Freundin ihr Baby im August bekommen hat, bin ich weg", sagt sie. Bis dahin wird sie aber noch in Schwarzach, wo derzeit noch all ihre Freunde leben, bestimmt den ein oder anderen Witz erzählen.

Das BR-Fernsehen sendet Bayerns beste Witze ab 31. Mai, immer freitags um 22.05 Uhr. Die Sendung mit Katja Feldmeier wird am 21. Juni ausgestrahlt.