Regensburg/Valletta
"Seefuchs" wieder auf Mission im Mittelmeer
16. Juni 2018, 16:40 Uhr aktualisiert am 16. Juni 2018, 16:40 Uhr
Am Freitag hat die "Seefuchs" zum achten Mal im laufenden Jahr den Hafen von Valletta verlassen, um sich an Such- und Rettungsmissionen auf dem Mittelmeer zu beteiligen, wie der Verein "Sea-Eye" am Samstag bekanntgab.
Laut Pressemitteilung von "Sea-Eye" ist aufgrund der politischen Entscheidung, das Schiff "Aquarius" nach Spanien zu schicken, derzeit nur ein ziviles Rettungsschiff in der Search & Rescue Zone auf dem Mittelmeer. Der Innenminister Italiens, Matteo Salvini hatte zuletzt angedroht, Rettungsschiffen von Nichtregierungsorganisationen den Zugang zu italienischen Häfen zu verweigern.
In einer kurzfristigen Vorstandssitzung kamen die Regensburger Seenotretter zu dem Entschluss, dass kein hinreichender Grund vorliegt, die Rettungseinsätze zu unterbrechen. Vielmehr müsse man dem Auftrag der Spender nachkommen. Nach wie vor befänden sich Männer, Frauen und Kinder auf seeuntüchtigen Gummibooten auf hoher See in Lebensgefahr. Laut eines Sprechers der Rettungsorganisation gehe man in Bezug auf Italien zunächst davon aus, dass das Land seinen humanitären und völkerrechtlichen Verpflichtungen weiter nachkommt.
In den vergangenen zwei Jahren waren die Rettungsschiffe des Vereins Sea-Eye nach eigenen Angaben an der Rettung von mehr als 14.000 Menschen beteiligt. In der vergangenen Mission hat die "Seefuchs" demnach 119 Menschen vor dem Ertrinken gerettet und von einem überfüllten Gummiboot evakuiert.