Von Ulli Scharrer

Von "vorsätzlicher schwerer Brandstiftung" geht die Kriminalpolizei beim Brand des Setzer-Hauses aus. Mit Hochdruck wird ermittelt, wer in der Nacht auf Mittwoch im Abstand von einigen Stunden mehrere Brandherde im Neun-Parteien-Haus mit 22 Bewohnern gelegt hat. Von der Polizei ist das Haus Nr. 17 an der Albrechtsgasse wieder freigegeben - alle Beweismittel sind gesichert. Allerdings darf das zerstörte Haus noch nicht wieder betreten werden, es gilt als einsturzgefährdet. Auch ein Abriss des Gebäudes steht immer noch im Raum. Der Schaden wird auf eine Million Euro taxiert. Alle 22 evakuierten Bewohner sind vorläufig bei Verwandten oder Freunden untergekommen.

Oberbürgermeister Markus Pannermayr ist "stolz auf die Straubinger Feuerwehr", die den "kritischen Einsatz gut gemeistert hat". Ein Großbrand in der Innenstadt, mit teils schwer zugänglichen Gassen und vielen verwinkelten Innenhöfen, sei immer eine große Gefahr. Wie seine Bürgermeister Maria Stelzl und Hans Lohmeier überzeugte er sich vor Ort von den Schäden und der Arbeit der Rettungskräfte. Bekräftigt wurden dabei die Anschaffungen für die Wehr: "Eine richtige Ausrüstung ist unverzichtbar."

Die Freiwilligen Feuerwehr konnte mit einem Großaufgebot von verhindern, dass der nächtliche Brand in der dicht bebauten Innenstadt auf andere Häuser übergreift.

Die 75 Mann von Stadtbrandrat Rainer Heimann sorgten nach zwölfstündigem Einsatz für die ersten Absicherungsmaßnahmen. Die hölzernen Dachbalken, die verkohlt das abgebrannte Dach andeuteten, wurden eingerissen, da sie sonst zu viel Druck auf das geschädigte Mauerwerk ausgeübt hätten. Auch vereinzelte Balken wurden auf der Suche nach eventuellen Glutnestern zersägt. Die Suche nach vermissten Katzen blieb ohne Erfolg.

Die weiteren Sicherungsarbeiten, vor allem am Mauerwerk mit den Kaminen, übernahm die Firma Eberhardt. Die Aufräumarbeiten werden noch einige Tage dauern, erklärt der Vorarbeiter vor Ort, "je nachdem wie viel in Mitleidenschaft gezogen wurde". Wenn alles gesichert ist und die Statiker ihr O.k. geben, dürfen die Bewohner eventuell kurz zurück, um vielleicht noch etwas Hab und Gut zu retten.

Die Albrechtsgasse, die vor ein paar Wochen schon einmal wegen Kranarbeiten gesperrt war (wir berichteten) ist für den Autoverkehr solange unpassierbar. Fußgänger kommen diesmal aber einzeln an der Absperrung vorbei und die anliegenden Geschäfte überlegen, mit einer Hinweistafel auf ihre Erreichbarkeit aufmerksam zu machen. Die Spendenaktion für die 22 Geschädigten des Wohnhausbrandes im Setzer-Haus gehen ebenfalls weiter. Notfallseelsorger Hasso von Winning hat teilweise sofort Beträge ausgezahlt, damit das Notwendigste überbrückt werden konnte. Sein Kollege, Pastoralreferent Gerhard Kaiser erklärte, dass jetzt ein Modell entworfen wird, wie schnell und unbürokratisch geholfen werden kann.

Wer mit einem Betrag die Geschädigten unterstützen möchte, kann auf das Konto 5571979 bei der Raiffeisenbank Straubing, Bankleitzahl 74260110, unter dem Stichwort Notfallseelsorge spenden.