Suche Geld, biete Idee
So finanzieren Crowdfunding-Plattformen kreative Projekte
17. Februar 2015, 16:52 Uhr aktualisiert am 17. Februar 2015, 16:52 Uhr
Eine Flip-Flop-Maschine, Miniaturfiguren von realen Fußballern für den Tischkicker oder ein Supermarkt, der komplett ohne Verpackungen auskommt. Das sind einige Beispiele für kreative Ideen, die auf der Crowdfunding-Plattform www.startnext.de platziert sind. Hinter all den Ideen stecken Erfinder oder junge Gründer, die nach Sponsoren suchen. Jeder, der die Idee gut findet, kann ein Stück weit helfen, sie zu finanzieren. Auch die Straubinger Band "The Red Aerostat" sucht über die Plattform nach Sponsoren für ihre erste CD.
Wer zwar eine Idee hat, aber nicht genug Geld, sie umzusetzen, kann sich auf verschiedenen Crowdfunding-Plattformen Kapital beschaffen. Diese Methode findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Der Begriff Crowdfunding heißt wörtlich übersetzt "Schwarmfinanzierung". Das bedeutet: Nicht ein Sponsor alleine, sondern viele Menschen gemeinsam finanzieren eine Idee - mit der Summe vieler kleiner Beträge. Die Band "The Red Aero-stat" möchte ihre erste CD veröffentlichen. Rund 1 500 Euro haben die vier jungen Musiker bereits gespart, die noch fehlenden 1 500 Euro sind ihre Zielsumme auf der Plattform www.startnext.de. Bis 15. April haben sie Zeit, das Geld zu sammeln. Bisher haben sie 360 Euro zusammen. Wer spendet, zahlt sein Geld zunächst auf ein Zwischenkonto ein. Denn die Finanzspritze bekommt die Band nur, wenn sie auch ihren Zielbetrag erreicht hat. Sonst erhält jeder Sponsor seinen Beitrag wieder zurück.
Auf der Plattform spendet niemand umsonst. Jeder, der bereit ist, die Band zu unterstützen, bekommt auch etwas zurück. Die Jungs von "The Red Aerostat" versprechen zum Beispiel für Spenden über 20 Euro ein signiertes Exemplar der fertigen CD oder für 35 Euro ein Band-Shirt. Für 200 Euro geben die Musiker ein privates Konzert für den Sponsor und für 500 Euro können sich die Unterstützer über ein privates Musikvideo freuen.
Die Crowdfunding-Plattform kann jeder nutzen. "Die Betreiber prüfen das Projekt und die eigene Identität sehr genau. Nach etwa fünf Tagen waren wir legitimiert und konnten starten", schildert Pianist Raphael Hoffmann seine Erfahrung mit der Webseite. "Wir haben auch von einer Projektberaterin hilfreiche Tipps bekommen, wie wir Fotos, Videos oder auch Links einbinden können."
Wenn "The Red Aerostat" ihr Ziel erreicht, möchte die Band ihr CD-Projekt sofort in Angriff nehmen. Bis Juli 2015 soll sie fertig sein. Die Menschen, die für das Projekt spenden, sehen die vier Musiker auch gleich als Zielgruppe. "So wird ein Produkt schon, bevor es auf den Markt kommt, beworben", kennt Raphael Hoffmann noch einen weiternen Vorteil in dieser Art der Finanzierung. "Außerdem bleibt man man unabhängig. Man kann sein Ziel als Gemeinschaft erreichen. Das ist doch eine tolle Botschaft."