Kein gutes Pflaster
SSV Jahn bleibt in Rostock sieglos
17. April 2022, 15:40 Uhr aktualisiert am 17. April 2022, 16:53 Uhr
Das Ostseestadion bleibt für den SSV Jahn Regensburg kein gutes Pflaster. Die Oberpfälzer haben am Sonntagnachmittag vor 24.000 Zuschauern beim FC Hansa Rostock nur 1:1 (0:1) gespielt und somit dort immer noch keinen Sieg einfahren können. Mit nun 39 Punkten haben die Regensburger zudem das Saisonziel von 40 Punkten immer noch nicht erreicht.
Der SSV Jahn ging mit vier Veränderungen in der Startelf in die Partie. Für die gelb-gesperrten Jan-Niklas Beste und Steve Breitkreuz begannen Erik Wekesser und Scott Kennedy. Zudem setzte Trainer Mersad Selimbegovic im Angriff auf David Otto und Niklas Shipnoski anstelle von Joel Zwarts und Charalambos Makridis. Die Anfangsphase gehörte aber den Hausherren, die mit viel Dampf in das Spiel starteten und die Regensburger zeitweise im eigenen Sechzehner einschnürten - große Tormöglichkeiten ergaben sich aber nicht. Erst in der sechsten Minute zeigte sich der SSV Jahn zum ersten Mal in der Hälfte der Rostocker. Die Gäste blieben über weite Strecken der ersten Halbzeit in der Offensive harmlos, auch weil Hansa hoch verteidigte und den Regensburger Spielaufbau schon früh störte. So kam es immer wieder zu ungenauen Anspielen und vielen Unterbrechungen, die das Spiel über weite Strecken zerfahren machten.
Verhoek trifft nach toller Kombination zur Rostocker Führung
Erst in der 32. Minute wurde es wirklich gefährlich vor dem Tor der Rostocker, als sich Benedikt Saller auf dem rechten Flügel durchtankte und eine Flanke auf Otto anbrachte, der aber knapp am Pfosten vorbeiköpfte. In der Folge neutralisierten sich beide Teams aber wieder. Torchancen waren Mangelware, bis Hansa Rostock in der 44. Minute nach einer tollen Kombination in Führung ging. Svante Ingelsson brachte eine Flanke von der Torauslinie auf den zweiten Pfosten auf Hanno Behrens, der uneigenützig mit dem Kopf für Torgarant John Verhoek auflegte. Verhoek brauchte nur noch aus kurzer Distanz einschieben. Mit dem 1:0 ging es dann auch für beide Mannschaften in die Halbzeitkabine. "In der ersten Halbzeit war in beiden Sechzehnern nicht viel los und dann bekommen wir ein Tor aus dem Nichts. In der Situation gehen wir in der Innenverteidigung All-in, was nicht funktionierte und Hansa bestraft uns dann mit seiner Qualität", sagte Selimbegovic.
Die zweite Halbzeit begann dort, wo die erste aufgehört hat. Sowohl das Spiel des SSV Jahn als auch von Hansa Rostock war ideenlos und fehlerbehaftet. Umso überraschender war der Ausgleich der Regensburger in der 59. Minute. Leon Guwara marschierte auf dem linken Flügel bis zur Grundlinie und spielte einen scharfen flachen Ball auf Shipnoski am zweiten Pfosten, der mit großer Beihilfe von Hansa-Keeper Markus Kolke zum 1:1 einschob. Große Beihilfe deswegen, da der Ball direkt auf Kolke kam, dieser den Ball aber anstatt zur Seite oder nach Vorne ins Tor boxte.
Rote Karte setzt in hitziger Partie den Schlusspunkt
Nach dem Unentschieden wurde das Spiel nochmal intensiver. Der SSV Jahn sorgte vor allem nach Eckstößen für Gefahr. In der 72. Minute hatte Andreas Alber nach einer Ecke von Wekesser von der linken Seite die dicke Chance auf das 2:1, köpfte aber aus elf Metern knapp am Tor vorbei. Da auch die Rostocker auf den Siegtreffer spielten, entwickelte sich in der letzten Viertelstunde eine offene und hart umkämpfte Partie, die in der Nachspielzeit noch richtig hitzig wurde. Nach einem Foul von Albers kam es im Mittelfeld zu einer Rangelei, bei der Hansa-Spieler Danylo Sikan Wekesser niederschlug und berechtigterweise die Rote Karte sah. "Wir haben jetzt einen Punkt mehr, leider immer noch nicht 40, aber wir nähern uns und wichtig ist, dass wir mit etwas Zählbarem nach Hause fahren", sagte ein nicht unzufriedener Selimbegovic nach Spielende.
Die nächste Möglichkeit zum Erreichen des Saisonziels von 40 Punkten hat der SSV Jahn am kommenden Samstag (13.30 Uhr), wenn die Regensburger zuhause auf den Hamburger SV treffen, der sich nach dem deutlichen 3:0-Sieg weiterhin Hoffnungen auf den Aufstieg machen darf.