Straubinger Tagblatt

Straubing verliert gegen die Scorpions mit 1:3


DAS TOR, DAS DIE NIEDERLAGE BESIEGELTE: Hannovers Sascha Goc (nicht im Bild) trifft zum 1:3. Tigers-Torhüter Dimitri Pätzold und Teamkollege Sebastian Osterloh haben das Nachsehen. (Foto: Schindler/Eishockey NEWS)

DAS TOR, DAS DIE NIEDERLAGE BESIEGELTE: Hannovers Sascha Goc (nicht im Bild) trifft zum 1:3. Tigers-Torhüter Dimitri Pätzold und Teamkollege Sebastian Osterloh haben das Nachsehen. (Foto: Schindler/Eishockey NEWS)

Von Redaktion idowa

Straubing. (mir) Satz mit X, war wohl nix: Die Straubing Tigers gehen mit einer 1:3-Niederlage in die Deutschland-Cup-Pause. Ein Heimspiel gegen den Meister und aktuellen DEL-Spitzenreiter im letzten Auftritt vor der Deutschland-Cup-Pause - da hatten sich sowohl Fans als auch Verantwortliche sicherlich mehr erhofft. Die Zuschauer, weil man sich nach drei sieglosen Heimspielen in Folge endlich auch daheim über Punkte freuen wollte. Und vermutlich die Clubführung, weil die Kulisse mit nur 3700 Fans sowie auch die Stimmung enttäuschend waren.

Letztere resultierte bis zu einem gewissen Maß sicherlich auch aus der frühen Führung der Gäste. Nach gerade einmal eineinhalb Minuten stand es schon 1:0 für Hannover. Adam Mitchell machte seinem Status als DEL-Topscorer alle Ehre und brachte sein Team in Führung. Hannover war fortan deutlich überlegen und zeigte seine ganz Klasse. Sowohl spielerisch als auch körperlich war man für die Tigers eine Nummer zu groß.

Das musste auch Tigers-Chefcoach Jürgen Rumrich unumwunden zugeben: "Ich bin mit der Leistung am heutigen Abend natürlich nicht zufrieden. Wir wollten mehr Druck auf Hannover ausüben, aber haben es nicht geschafft." Das Spiel zwei Tage zuvor in Düsseldorf, das man am Ende knapp verloren hatte, hatte einfach zuviel Energie gekostet, so Rumrich: "Uns hat die Kraft gefehlt, Hannover etwas entgegenzusetzen."

40-minütiges Schaulaufen
Und so war es Straubings Keeper Dimitri Pätzold zu verdanken, dass Hannover im ersten Drittel kein weiterer Treffer gelang, obwohl dieses mehrere Male brandgefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte. Stattdessen erzielten die Tigers fünf Sekunden vor der Pausensirene den Ausgleich. René Röthke brachte den Puck in Überzahl über die Torlinie. Dabei hätte bereits Mitte des Drittels das 1:1 fallen müssen, aber Straubing war bei 76 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis (!) nicht dazu in der Lage. "Der Ausgleich ging in Ordnung", befand Scorpions-Trainer Toni Krinner und freute sich dann über ein Schaulaufen seines Teams in den folgenden 40 Minuten: "Ab dem zweiten Drittel waren wir immer in der Lage, das Spiel zu kontrollieren. Und wir hätten noch mehr Tore schießen können, wenn Pätzold nicht so gut gehalten hätte."

Wie Recht er doch mit beiden Aussagen hatte. Denn im Mittelabschnitt lief es zwar zunächst etwas besser für die Tigers, ein weiterer Treffer mochte jedoch nicht fallen. Dass sich vertane Chancen wie beispielsweise von Sandro Schönberger, der unbedrängt am leeren Tor vorbeischoss, gegen eine Spitzenmannschaft wie Hannover rächen, zeigte sich dann einmal mehr in der 30. Spielminute. Es war erneut Adam Mitchell, der sein Team in Führung brachte, ehe Kapitän Sascha Goc nur 54 Sekunden später im Powerplay auf 3:1 erhöhte. Dieser Spielstand ging in dieser Höhe absolut in Ordnung, die Stimmung im Stadion war damit allerdings am Tiefpunkt angelangt.

Tigers-Coach Rumrich mischte die dritte und vierte Sturmreihe durch und stellte letztlich sogar bis Spielende auf drei Reihen um. "Einige Spieler haben nicht das umgesetzt, was ich vorgegeben habe", so seine kurze Begründung dafür, dass Justin Mapletoft und René Röthke, der sich selbst die Hauptschuld am zweiten Gegentreffer gab ("Da hätte ich die Scheibe vielleicht tief spielen sollen. Den Treffer nehme ich auf meine Kappe."), fortan auf der Spielerbank schmoren mussten.
Regelrecht eingeschnürt...

Diese Maßnahme brachte für den weiteren Spielverlauf jedoch keinen Erfolg. Die Scorpions hätten ihren Vorsprung nämlich bis Drittelende noch deutlich ausbauen können, denn nach dem dritten Treffer spielten praktisch nur noch sie. Es schien, als wären sie permanent in Überzahl, denn sie setzten sich minutenlang im Straubinger Drittel fest, und der erst 18-jährige Scorpions-Keeper Lukas Steinhauer sah sich das Geschehen aus der Ferne an. "Sie haben uns in unserem Drittel regelrecht eingeschnürt", so ein enttäuschter Rumrich.

Und diese Überlegenheit der Gäste setzte sich in den letzten 20 Minuten fort. Straubing hatte Hannovers Spielstärke nichts entgegenzusetzen, und auch das eigene Powerplay erhielt weiterhin die Noteungenügend. Die Tigers machten zeitweise sogar den Eindruck, als hätten sie sich schon aufgegeben und mit der Niederlage abgefunden, und so blieb es beim hochverdienten 3:1-Erfolg für den Spitzenreiter Hannover.

Rumrich: Greifen wieder an
Tigers-Coach Jürgen Rumrich blieb nichts anderes übrig, als sich bei den Fans für die vergangenen punktlosen Heimauftritte zu entschuldigen und optimistisch in die Zukunft zu blicken: "Nach dem Deutschland-Cup greifen wir wieder voll an. Wir wollen unseren Fans schöne und erfolgreiche Heimspiele bieten, und das werden wir auch wieder tun. Wir müssen einfach zu unseren Stärken zurückfinden."Genau auf diese sollten sich er und seine Mannschaft nun während der Pause schnellstens besinnen, um in den kommenden Heimspielen ihren Teil dazu beizutragen, dieStimmung am Pulverturm endlich wieder zum Kochen zu bringen...