Regensburg
Tankstellenräuber stellt sich - weil er "zum Glauben fand"
11. Februar 2019, 15:47 Uhr aktualisiert am 11. Februar 2019, 18:13 Uhr
Fast drei Jahre nach seiner Tat hat sich ein mutmaßlicher Tankstellenräuber in Regensburg der Polizei gestellt. Der Mann wird mit einem Überfall auf eine Tankstelle im Stadtwesten in Verbindung gebracht. Der Grund für den Sinneswandel dürfte sogar die Beamten der Regensburger Polizei überrascht haben.
Im April 2016 wurde im Regensburger Westen eine Tankstelle überfallen. Der Täter hatte damals unerkannt flüchten können. Am vergangenen Wochenende hat sich der mutmaßliche Räuber bei der Polizeiinspektion Regensburg Nord gemeldet und die Tat gestanden. Der Grund laut seiner eigenen Aussage: Sein Glaube hätte ihn dazu bewogen.
Der Tankstellenraub hatte sich in den Abendstunden des 22. April im Rennweg in Regensburg abgespielt. Vermummt und mit einer Pistole bewaffnet hatte der Tankstellenräuber damals eine Angestellte hinter der Kasse angeschrien und von ihr Bargeld gefordert. Der Überfall gelang und der Täter konnte mit Beute in dreistelliger Höhe fliehen. Umfangreiche und sofort eingeleitete Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen waren erfolglos.
Am Freitagnachmittag, den 8. Februar und damit fast drei Jahre später, klingelte es bei der Polizeiinspektion Regensburg Nord an der Tür. Ein 19-jähriger Mann aus Regensburg erzählte den Beamten, dass er die Tankstelle damals überfallen hätte. Auf die Frage hin, wieso er sich nun nach so langer Zeit melden würde, antwortete er, dass er seine damalige Drogensucht zwischenzeitlich überwunden und zum christlichen Glauben gefunden hätte.
In seiner Aussage gab er zu Protokoll, dass die Schusswaffe, die er beim Überfall dabei gehabt hatte, nicht scharf gewesen sei.
Nachdem die Polizei die Aussage des 19-Jährigen aufgenommen hatte, wurde der Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Regensburg entlassen. Er muss sich wohl demnächst für den Überfall vor der Justiz verantworten.