SSV Jahn Regensburg
Thomas Paulus macht Schluss: "Gibt keinen besseren Zeitpunkt"
7. Juni 2017, 12:11 Uhr aktualisiert am 7. Juni 2017, 12:11 Uhr
Nach 14 Jahren im Profifußball hängt Thomas Paulus seine Fußballschuhe an den Nagel. Zum Abschluss seiner Karriere schaffte er mit Jahn Regensburg noch den Durchmarsch in die 2. Bundesliga.
"Es gibt für mich keinen besseren Zeitpunkt um aufzuhören." Das sagt Thomas Paulus, der mit 35 Jahren in diesem Sommer seine aktive Fußballerkarriere beendet. Nach über 250 Spielen im Profifußball und dem DFB-Pokal-Sieg mit dem 1. FC Nürnberg 2009 ist Schluss für den gebürtigen Kelheimer.
Der Karriereabschluss ist geglückt. Mit dem SSV Jahn marschierte Paulus in seinen letzten beiden Profijahren von der vierten in die zweite Liga durch. "Einen besseren Abschluss hätte ich mir gar nicht wünschen können", sagt Paulus. "Ich bin froh, dass der Verein und die Mannschaft mir das noch einmal schenken konnten." Er selbst konnte dabei nur noch sporadisch aktiv auf dem Platz mithelfen. Weil sich Verletzung an Verletzung gereiht hat, absolvierte der Verteidiger in den zwei Jahren beim Jahn nur noch zwölf Einsätze für die Profimannschaft.
"Ich bin jetzt 35 und habe einfach gemerkt, dass der Körper zuletzt nicht mehr wie gewünscht mitgespielt hat", sagt Paulus über die Gründe für sein Karriereende. Sich immer und immer wieder zurückzukämpfen habe "enorm viel Kraft" gekostet. "Als 20-Jähriger geht das vielleicht noch ein bisschen einfacher", sagt er mit einem Schmunzeln.
"Die Mannschaft hat immer Charakter gezeigt"
Neben dem Platz war Paulus dafür umso wichtiger für den Jahn und mit seiner Erfahrung gerade für die jungen Mitspieler ein wertvoller Ansprechpartner. "Ich habe viel mit den jungen Spielern gesprochen, um ihnen mit meiner Erfahrung weiterzuhelfen. Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich mein Bestmögliches eingebracht habe."
Schon früher hat Paulus den Jahn immer verfolgt. "So eine Euphorie wie aktuell hat es, denke ich, noch nie gegeben", sagt der Verteidiger. Schon mit dem neuen Stadion sei zu spüren gewesen, dass mehr und mehr Leute kamen. "Das ist inzwischen eine ganz andere Dimension als noch vor ein paar Jahren."
Die Mannschaft hat gerade durch ihr Auftreten und ihre Mentalität viele Sympathien gewonnen. Paulus charakterisiert das Aufstiegsteam so: "Die Mannschaft wusste immer auf den Punkt, was zu tun ist. Sie hat immer zusammengehalten - auf und neben dem Platz - und vor allem hat sie nie aufgegeben. Egal wie schwierig die Situation war, die Mannschaft hat immer Charakter gezeigt."
Zukunft im Fußball
Jetzt geht es für die Mannschaft in die 2. Bundesliga. Eine Liga, die Paulus nach 141 Spielen für den 1. FC Nürnberg und Erzgebirge Aue bestens kennt. "Das ist schon noch ein anderes Kaliber als die 3. Liga. Viele Top-Mannschaften, größere Stadien", sagt Paulus. Bange ist ihm deshalb mit Blick auf den Jahn aber keineswegs: "Diese Mannschaft war gegen 1860 München zweimal spielerisch die bessere Mannschaft. Das macht mir jetzt schon Mut", erklärt er. Wenn die Mannschaft im Kern zusammen bleibe und die Spieler im Kopf stabil blieben, dann könne sich der Verein in den nächsten Jahren in der 2. Liga etablieren, glaubt Paulus.
Und wie geht es mit ihm selbst weiter? "Ich lasse das alles erst einmal sacken", sagt Paulus, der vor seiner Profikarriere Industriekaufmann gelernt hat. "Erst einmal Urlaub machen, abschalten und dem Körper ein bisschen Ruhe gönnen. Dann schauen wir, wie es weiter geht." Fest steht für ihn aber bereits: "Ich möchte schon gerne im Fußball bleiben."