Landkreis Regensburg
Totschlags-Prozess: 22-Jähriger erstach Mutter und muss in Psychiatrie
21. Januar 2015, 8:35 Uhr aktualisiert am 21. Januar 2015, 8:35 Uhr
Am Dienstag wies die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Regensburg unter Vorsitz von Vizepräsident Werner Ebner einen 22 Jahre alten Schulabbrecher aus Regensburg für unbestimmte Zeit in ein psychiatrisches Krankenhaus ein, da von ihm weitere erhebliche Straftaten bis hin zu Tötungsdelikten zu erwarten seien. Das Urteil wurde in Abwesenheit des Betroffenen verkündet.
Am 5. Mai 2013 soll es in den Abendstunden zu seinem Streit zwischen dem Betroffenen und seiner Mutter gekommen sein. In der gemeinsamen Wohnung in Regensburg eskalierte die Auseinandersetzung. Der Betroffene griff zu einem Messer und versetzte seiner Mutter, als sie bereits am Boden lag, eine kombinierte tiefe Stich- und Schnittverletzung in den Hals, an der die Geschädigte verblutete.
Nach der Tat postete er auf Facebook "Ich wollte nur das Böse vernichten und zu der Liebe meines Lebens. Um mit ihr etwas zu schaffen". Erst dann setzte er einen Notruf ab. Beim Eintreffen der Rettungssanitäter lag die 56-Jährige bereits leblos in der Küche. Bei seiner Festnahme sagte er den Beamten "Ich habe gedacht, sie ist der Teufel. Dort oben ist der Teufel".
Soweit die Schwurgerichtskammer den Tattag rekonstruieren konnte, hatte dieser durchaus harmonisch mit einem gemeinsamen Besuch im Café begonnen. Die Mutter zog sich ins Badezimmer zurück, während der Betroffene in der Bibel las. Plötzlich muss ihm dann überkommen sein, dass seine Mutter vom Teufel besessen ist, dessen Fratze er in einem Bild an der Wand zu erkennen glaubte. Er schnitt es mit einem Fleischermesser aus der Küche aus dem Rahmen heraus und verbrannte es. Tatsächlich zeigte das Bild eine Landschaft in der Toskana. Durch den Brandgeruch kam die Mutter aus dem Bad, und es kam zu dem folgenschweren Streit. Dieser muss dazu geführt haben, dass er nun in seiner Mutter den Teufel sah.