Regensburger Bischof

Voderholzer kritisiert erneut den Synodalen Weg


Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg.

Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg.

Von mit Material der dpa

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat erneut den sogenannten Synodalen Weg zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals kritisiert.

In der katholischen Kirche habe es "seit Jahren ein ernsthaftes und auch erfolgreiches Bemühen um Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs und um Prävention" gegeben, bevor dann 2018 die sogenannte MHG-Studie zum Missbrauch erschienen sei, sagte Voderholzer in einer am Dienstag veröffentlichen Predigt, die der Bischof am vergangenen Sonntag gehalten hatte.

Voderholzer gilt neben Kardinal Rainer Maria Woelki als vehementer Gegner des von der Mehrheit der deutschen Bischöfe beschlossenen Synodalen Weges. Von diesem Donnerstag an tritt in Frankfurt am Main zum zweiten Mal die Synodalversammlung zusammen - das aus Klerikern und Laien (Nichtklerikern) zusammengesetzte Gremium, das am Ende konkrete Handlungsempfehlungen vorgeben soll.

Voderholzer meinte, es werde "von interessierter Seite" so getan, als sei bislang bei der Aufarbeitung in der Kirche nichts geschehen. Dies nähre seinen Verdacht, "dass hier der sexuelle Missbrauch instrumentalisiert wird zum Versuch der Umgestaltung der katholischen Kirche nach dem Vorbild evangelischer Kirchenordnungen, wo 'Synode' etwas anderes bedeutet als in der katholischen Kirche, nämlich eine Art Kirchenparlament". Der konservative Bischof hatte vor wenigen Wochen auch bereits aus Unzufriedenheit mit dem Reformprozess eine Homepage mit alternativen Ideen zum Synodalen Weg gestartet.

Der Regensburger Oberhirte nahm Woelki auch gegen Kritik in Schutz. Am Freitag war bekannt geworden, dass der Papst entschieden hat, den umstrittenen Kölner Erzbischof im Amt zu belassen. Woelki wird allerdings eine Auszeit nehmen. Der Vatikan hatte Woelki gegen den Vorwurf in Schutz genommen, Defizite bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch vertuscht zu haben. Allerdings habe der Kardinal Fehler bei der Kommunikation gemacht.

Innerhalb der Kirche war das Vorgehen Roms auch kritisch kommentiert worden. Voderholzer betonte hingegen, Papst Franziskus habe Woelki "von allen Vorwürfen freigesprochen (...), Fehler bei der Aufarbeitung von Taten sexuellen Missbrauchs gemacht zu haben".