Kripo Regensburg klärt zwei Jahre alten Einbruch

Von einer Haftstrafe direkt weiter zur nächsten


Aus einem Gefängnis in Ungarn ging die Reise für einen 27-jährigen Mann direkt weiter in ein Gefängnis in Deutschland, wo er die nächste Haftstrafe abzusitzen hat. (Symbolbild)

Aus einem Gefängnis in Ungarn ging die Reise für einen 27-jährigen Mann direkt weiter in ein Gefängnis in Deutschland, wo er die nächste Haftstrafe abzusitzen hat. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Bereits Anfang 2019 wurde in eine Wohnung in Regensburg eingebrochen. Kurioses Detail: Die Wohnungsinhaberin begegnete dem Einbrecher damals sogar noch im Treppenhaus, wusste da aber noch nichts von der Tat. Jetzt, über zwei Jahre später, konnte die Kripo den Mann schließlich doch noch dingfest machen. Er hatte gerade erst eine Strafe in einem ungarischen Gefängnis abgesessen, da ging die Zellenreise für ihn direkt weiter nach Deutschland.

Von einem Gefängnis direkt ins nächste! Dieses zweifelhafte "Kunststück" ist einem heute 27-jährigen Ungarn gelungen. Er hatte bis 2019 mehrere Einbrüche in Deutschland begangen, kam damals aber noch ungeschoren davon. Allerdings landete er bis Anfang August 2021 wegen anderer Straftaten in Ungarn hinter schwedischen Gardinen. Nachdem er die dortige Strafe abgesessen hatte, ging es für ihn direkt weiter in ein Gefängnis nach Deutschland.

Anfang 2019 begegnete eine junge Frau ihrem mutmaßlichen Einbrecher im Treppenhaus. Der Kriminalpolizei Regensburg gelang die Ermittlung eines Tatverdächtigen. Vor wenigen Tagen holten die Ermittler den Mann aus einem ungarischen Gefängnis nach Deutschland, wo er nun in einer Justizvollzugsanstalt sitzt.

In der Nacht von Donnerstag, 31. Januar 2019, auf Freitag, 1. Februar, ereignete sich in der Friesenstraße im Regensburger Osten ein Einbruch. Gegen 2.15 Uhr kam eine damals 23-Jährige nach Hause und begegnete im Treppenhaus einem ihr nicht näher bekannten Mann. Als sie zu ihrer Wohnungstüre gelangte, musste sie feststellen, dass diese offen stand. In der Wohnung angekommen, wurde ihr schließlich klar, dass eingebrochen wurde. Sie stellte schnell fest, dass ein niedriger dreistelliger Bargeldbetrag fehlte.

Die Frau wählte daraufhin richtigerweise sofort den Polizeinotruf. Die Einsatzzentrale leitete eine sofortige Fahndung ein, doch der Mann konnte entkommen.

Die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg übernahmen den Tatort und führten eine umfangreiche und akribische Spurensicherung durch. Diese zahlte sich im März 2020 aus: Durch einen Datenbanktreffer konnte ein in Deutschland mehrfach straffällig gewordener Mann mit ungarischer Staatsangehörigkeit ermittelt werden. Der heute 27-Jährige ist zudem durch verschiedene Staatsanwaltschaften in Deutschland zur Festnahme ausgeschrieben.

Wenige Wochen später, Mitte 2020, erhielten dann die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg die Mitteilung, dass der Gesuchte sich wegen anderer Straftaten in Ungarn in Untersuchungshaft befindet. Er musste anschließend bis Anfang August 2021 in Ungarn eine Haftstrafe verbüßen, welche vor wenigen Tagen endete.

Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg machten sich daher auf den Weg nach Ungarn und holten den mutmaßlichen Einbrecher aus dem Gefängnis ab. Er wurde aufgrund eines europäischen Haftbefehls am 5. August 2021 dem zuständigen Ermittlungsrichter in Regensburg vorgeführt und anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Nun muss sich der Mann unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts des Wohnungseinbruchdiebstahls verantworten.