Regensburg
Wastl Nachreiner mischt mit dem Jahn die 2. Liga auf
15. Februar 2018, 11:45 Uhr aktualisiert am 15. Februar 2018, 11:45 Uhr
Der niederbayerische Verteidiger Sebastian Nachreiner gehört zu den Konstanten im Erfolgsteam des SSV Jahn Regensburg - und hat seinen Vertrag bei den Oberpfälzern verlängert.
Sebastian Nachreiner hat nach dem vergangenen Spiel des SSV Jahn Regensburg gegen den 1. FC Heidenheim (2:0) viel Lob bekommen. Für Trainer Achim Beierlorzer war er in der Defensive der beste Spieler, im Fachmagazin "kicker" wurde er in die Top-Elf des Spieltags berufen. Für den Verteidiger selbst kam das durchaus überraschend. "Es war eine gute und solide Leistung. Aber ich fand es nicht extrem anders als die Spiele davor und würde da das Heidenheim-Spiel nicht herausheben", sagte er. Dennoch freue es ihn natürlich, "wenn das so gesehen wird. Da bin ich der Letzte, der sich beschwert", fügte er mit einem Schmunzeln hinzu.
Seine achte Saison spielt Nachreiner inzwischen bereits im Trikot der Regensburger und ist neben Oliver Hein der letzte Verbliebene aus dem letzten Zweitliga-Intermezzo in der Saison 2012/13. Im Vergleich dazu sei "so ziemlich alles anders". Durch personelle Kontinuität der vergangenen Jahre sei ein gutes Mannschaftsgefüge und eine Hierarchie entstanden, in der jeder seine Stellung kenne. Während der Jahn damals drei Trainer in einer Spielzeit hatte, habe man nun mit Achim Beierlorzer auch einen Coach, "der seine Sache richtig gut macht. Neben seiner fachlichen Kompetenz schafft er durch seine sehr offene und kommunikative Art ein angenehmes Klima und eine gute Arbeitsatmosphäre."
"Jeder erfüllt im Gefüge seinen Job"
Mit 21 Punkten aus den vergangenen zehn Spielen ist der Jahn derzeit das heißeste Team der Liga. Für die aktuelle Situation - der Jahn steht als Aufsteiger auf einem tollen sechsten Tabellenplatz - gibt es einige Günde. So agiere man "mannschaftstaktisch sehr gut", wie Nachreiner sagt. "Jeder erfüllt im Gefüge seinen Job, aber auch individuell ist jeder auf einem guten Level unterwegs." Man habe eine Mannschaft auf dem Platz, "die sich untereinander versteht, füreinander marschiert sowie auf und neben dem Platz füreinander da ist."
Für Nachreiner ist es seine zweite Saison in der 2. Bundesliga. Eine Umstellung sei es schon gewesen, wieder in der 2. Liga zu starten - "ein Abenteuer und ein Sprung ins Ungewisse", wie Nachreiner selbst sagt. Er ist der Meinung, dass sich der Fußball in der 2. Liga in den vergangenen Jahren verändert hat, dass das Tempo höher ist und statt einer abwartenden Spielweise viel mehr auf Pressing gesetzt wird. Für ihn persönlich hat sich aber nicht viel verändert. Seine Rolle innerhalb des Teams sei zwar eine andere, denn er gehört nun zu den erfahrenen Spielern. "Ich gehe es auf dem Platz aber genauso an wie damals und versuche einfach, meinen Job zu erledigen. Das ist in erster Linie, die gegnerischen Stürmer möglichst kaltzustellen und meine Zweikämpfe zu gewinnen."
Kein Grund zur Zufriedenheit
Wichtig ist es laut Nachreiner, jetzt nicht nachzulassen. "Es gibt noch überhaupt keinen Grund zufrieden zu sein", betont er. Vielmehr müsse man weiterhin die einfachen und manchmal auch unangenehmen Sachen wie Zweikampfführung und Laufarbeit richtig machen. "Das hat uns zuletzt stark gemacht und das müssen wir beibehalten und dürfen nicht anfangen, verrückte Sachen zu machen. Die Klasse haben wir nicht, dass wir plötzlich wie der FC Barcelona irgendeinen Gegner mit Tiki-Taka an die Wand spielen. Das wird nicht funktionieren. Dann kämen wir ganz schnell wieder in eine andere Situation und das wollen wir vermeiden."
Nicht nur aktuell, sondern in den vergangenen Jahren ist beim SSV Jahn vieles richtig gelaufen. "Wie der Verein aktuell dasteht, ist nicht vergleichbar mit der Situation vor fünf oder sechs Jahren. Wenn man den kurzen Zeitraum betrachtet, dann ist es schon erstaunlich, was sich da alles entwickelt hat. Die Strukturen haben sich trotz des zwischenzeitlichen Abstiegs in die Regionalliga sehr gut weiterentwickelt, dadurch konnte sich in der Folge auch der sportliche Erfolg wieder einstellen", sagt Nachreiner.
Weil die Entwicklung stimmt und weil es ihm in Regensburg so gut gefällt, hat Nachreiner nun auch seinen Vertrag beim Jahn bis 2020 verlängert. "Für mich passt hier einfach das Gesamtpaket. Ich habe nie forciert, woanders hinzugehen und musste nicht lange überlegen, als der Verein verlängern wollte", erklärt der 29-Jährige seinen Entschluss. Der Jahn und Wastl Nachreiner - es ist eine absolute Win-win-Situation. "Der Jahn hat mit mir kein schlechtes Los gezogen und auch ich bin glücklich, hier zu sein", sagt er. Der Jahn entwickelt sich gerade sehr gut - "und da will ich weiter dabei und ein Teil davon sein", so Nachreiner. In dieser Saison will er den Klassenerhalt schaffen und das dann in der nächsten Saison mit dem Jahn wiederholen: "Wenn wir uns dauerhaft in der 2. Liga etablieren können, dann wäre das eine Supersache und der nächste Schritt für den Verein."