Regensburg
Weitere Anklagen gegen Wolbergs erhoben
20. Februar 2019, 15:22 Uhr aktualisiert am 20. Februar 2019, 17:44 Uhr
Was Joachim Wolbergs selbst schon vor zwei Wochen verkündete, ist jetzt offiziell: Gegen den suspendierten Regensburger Oberbürgermeister wurden noch weitere Anklagen erhoben.
Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Regensburg am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Demnach sei mittlerweile ein weiterer Teilermittlungskomplex wegen auffälliger Parteispenden abgeschlossen worden. Im Zentrum stehen dabei neben Wolbergs auch drei Männer aus der Bau- und Immobilienbranche. Konkret handelt es sich um zwei Unternehmer aus Regensburg sowie einen ehemaligen Geschäftsführer eines Immobilienkonzerns in Mittelfranken.
Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft sollen die beiden Regensburger Unternehmer zwischen 2012 und 2014 insgesamt 80.000 Euro an den SPD-Ortsverein Regensburg-Stadtsüden gespendet haben, um sich so Wolbergs' Unterstützung bei ihren Vorhaben zu sichern. Die Spenden sollen dabei jeweils knapp unterhalb der veröffentlichungspflichtigen Grenze gelegen haben. Zudem soll einer der beiden Unternehmer zusammen mit dem ehemaligen Geschäftsführer aus Mittelfranken noch eine Spende in Höhe von 5.000 Euro veranlasst haben. Das soll geschehen sein, um Wolbergs für eine Änderung eines Bebauungsplans zu gewinnen. Die Staatsanwaltschaft hat deswegen gleich zwei Anklagen erhoben: In einer Anklage wird Wolbergs Vorteilsannahme in drei Fällen und den beiden Unternehmern Vorteilsgewährung in drei Fällen zur Last gelegt. In der zweiten Anklage wird Wolbergs sowie einem der beiden Unternehmer und dem ehemaligen Geschäftsführer aus Mittelfranken zudem Bestechlichkeit bzw. Bestechung vorgeworfen.
Über die Zulassung der Anklageschriften hat nun das Landgericht Regensburg zu entscheiden. Wolbergs selbst hatte die Anklage bereits vor zwei Wochen in einer Videobotschaft publik gemacht und dabei als "absurd" bezeichnet. Mehr dazu lesen Sie hier: Dritte Anklage gegen Wolbergs
Der Prozess gegen Wolbergs wird am Donnerstag (9 Uhr) fortgesetzt. Mit Spannung wird dann die Zeugenaussage von Tanja Schweiger, der Landrätin von Regensburg, erwartet.