Kolumne

Donaugeflüster

Wilde Tiere


Die Steinerne Brücke in der Abendsonne.

Die Steinerne Brücke in der Abendsonne.

Die Panik vor Spinnen ist weit verbreitet. Laut Experten zählt die Spinnenphobie sogar zu den häufigsten Angststörungen. Ich kenne reihenweise Menschen, die beim Anblick der Krabbeltiere die Flucht ergreifen. Ich habe das immer milde belächelt, ich mag Spinnen. Auch die ganz großen, die haarigen oder die hübschen Kreuzspinnen. Ich gebe denen Namen, sie heißen zufällig bei mir alle Hugo und auf meinen PC sitzt sogar ein handtellergroßer Plastik-Hugo. Er ist ein Imitat, eine echte Vogelspinne hatte ich schon mal auf der Hand und fand sie niedlich. Spinnen sind nützliche Tiere und dürfen bei mir wohnen. Freunden oder meist Freundinnen mit Spinnen-Abscheu erklärte ich stets genüsslich, dass die alle harmlos sind und hilfreich dazu. Jetzt muss ich meine Strategie überdenken nach den jüngsten Meldungen. Todesfälle soll es gegeben haben nach dem Biss der Violinspinne. Und zwar nicht irgendwo in den Tropen, sondern im nahen Italien. Das stimmt mich nachdenklich, ändert aber nichts an meinen freundschaftlichen Gefühlen für die Krabbeltiere. Dabei gibt es weitere bedenkliche Meldungen, Vibrionen in der Ostsee und wild gewordene Delfine in Japan füllen die Nachrichten. Es ist Sommerloch und ich warte nur noch auf die gute, alte Nessie. Danach kommt der Herbst und die Spinnen vertrocknen sowieso.

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