Nimm fei bayerische Bananen, net de importierten aus Kanada!" Wie wohl Eltern auf dem Wochenmarkt 2074 ihren Kindern Nachhaltigkeit vorleben werden? Die Erderwärmung galoppiert ja gerade auch den schlimmsten Befürchtungen davon. Wenn wir Glück haben, wird es in 50 Jahren bei uns nur so heiß wie heute in Mittelitalien. Und das ist schon kein Spaß mehr, haben Urlauber letztes Jahr festgestellt. Wahrscheinlicher ist allerdings Nordafrika. Vielleicht ergeben sich daraus kulinarisch wiederum Chancen: Tomaten und Gurken, Radi und Salat zum Beispiel kämen dann fast ganzjährig aus der Region. Naja, vielleicht bis Juni, wenn Regen, Naab und sogar die Donau regelmäßig trocken fallen. Aber dafür gibt es so viel Neues zu entdecken: Weichser Mandeln, Winzerer Datteln, Friesheimer Manjok. Hirse, Sorghum und Erdnüsse, angebaut von stolzen Gäubodenbauern. Eiweißreiche und doch relativ kalorienarme Kost, dazu einen Hallertauer Schwarztee und eine Wasserpfeife mit Landshuter Shishatabak, so kann man den Sommer im klimatisierten Hitzeschutz-Bunker abwarten. Und fürs Angrillen im Oktober - ausgemacht - gönnen wir uns dann wieder ein Steak vom Jura-Distl-Kamel. "Des war letztas mal scho so guat!" Oder doch lieber ein Sarchinger Bio-Krokodil? Vielleicht hat die Jagdgenossenschaft wieder frischen Wild-Strauß? "Auf jeden Fall, wenn der Norweger wieder da is, nimmst ah no an Karton Rotwein!" Und runterspülen werden wir das Ganze dann mit einem original Bayerwald-Tequila. Man muss es ja nehmen, wie es kommt.