Ausgeflippt
Zugführer und Fahrgäste bei Regensburg mit Urin bespritzt
10. Oktober 2023, 16:18 Uhr
Ein 26-Jähriger ist nach Angaben der Polizei am Montagabend im Zug von Regensburg nach Neumarkt in der Oberpfalz ausgeflippt. Weil die Toilettenanlage im Zug gesperrt war, soll der 26-Jährige versucht haben, vor die Tür des Triebfahrzeugführers zu urinieren. Dabei soll er auch gegen die Tür gehämmert haben. Anschließend habe er vor allen Fahrgästen in eine Flasche gepinkelt und sie vor der Tür des Triebfahrzeugführers abgestellt.
Am nächsten Halt Deuerling nahm der 50-jährige Triebfahrzeugführer die Flasche und wollte den Störenfried zur Rede stellen. Daraufhin soll der 26-Jährige ihm mehrere Faustschläge ins Gesicht verpasst haben. Bei dem Angriff wurden der Triebfahrzeugführer und andere Fahrgäste auch mit Urin bespritzt. Zudem zerriss das Arbeitshemd des Triebfahrzeugführers, heißt es von der Bundespolizei. In dem Handgemenge habe den 26-Jährigen die Flasche mit seinem Urin schließlich im Gesicht getroffen. Er erlitt dadurch mehrere Schnittwunden.
Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Mann zuvor, gegen 18.45 Uhr, zusammen mit einer 23-Jährigen zwei Schwestern (24 und 29) im Zug bedroht haben. Eine von ihnen wählte während des späteren Handgemenges dann den Notruf. Eine Streife der Polizei Nittendorf erschien daraufhin. Der 26-Jährige wurde in ein Regensburger Klinikum gebracht. Der Triebfahrzeugführer hatte von den Faustschlägen mehrere Blessuren im Gesicht.
Das Bundespolizeirevier Regensburg ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung, Körperverletzung, Sachbeschädigung, Bedrohung, exhibitionistischer Handlungen, Erregung öffentlichen Ärgernisses, Belästigung der Allgemeinheit und Vornahme einer Betriebsstörung.
In der Nacht erschien ein weiterer Fahrgast am Bundespolizeirevier Regensburg und erstattete Anzeige, weil er Urin in die Augen abbekommen habe. Geschädigte, deren Personalien noch nicht von der Polizei erfasst worden sind, sollen sich bei der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen unter 09972/9408-0 melden. Wegen möglicher gesundheitlicher Gefahren betrifft dies vor allem die Fahrgäste, die Kontakt mit dem Urin des 26-Jährigen hatten.