Tarifstreit

Zweite Verhandlungsrunde an Regensburger Uniklinik bringt Fortschritte

Die Krankenhaus-Dienstleistungsgesellschaft mbH (KDL) und die Gewerkschaft Verdi haben am Verhandlungstisch am Dienstag erste Lösungen für Beschäftigte des Uniklinikums Regensburg (UKR) gefunden.


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Die Krankenhaus-Dienstleistungsgesellschaft mbH (KDL) und die Gewerkschaft Verdi verhandeln derzeit über Lohnerhöhungen für die rund 340 Beschäftigten in Regensburg.

Von Redaktion idowa

Bei hochsommerlichen Temperaturen hat die 15-köpfige Tarif- und Verhandlungskommission am Dienstag weitere Fortschritte in den laufenden Tarifverhandlungen für die 340 Beschäftigten der KDL GmbH erzielt. Die KDL ist eine ausgelagerte Servicegesellschaft, die mehrheitlich in Hand der Klinik und damit des Freistaats ist, und in der zum Beispiel Gebäudereiniger und andere Krankenhaus-Dienstleister angestellt sind.

Laut einer Pressemitteilung der KDL hätten sich die Arbeitgeber mit der Gewerkschaft ver.di auf die Entgeltumwandlung zur betrieblichen Altersvorsorge verständigt. Der Arbeitgeberzuschuss betrage 20 Prozent des umgewandelten Arbeitsentgelts und liege damit fünf Prozent über der gesetzlichen Verpflichtung.

Zudem habe die Servicegesellschaft ihr Tarifangebot für höhere Löhne noch einmal nachgebessert: Zu den Mitarbeitenden in der untersten Lohngruppe „Entgeltgruppe 1“ sollen nun auch das Personal der „Entgeltgruppe 2“ in der ersten Stufe ab sofort zu 100 Prozent auf das aktuelle TV-L-Niveau (Tarifvertrag im öffentlichen Dienst der Länder) gehoben werden. Die KDL erneuerte zudem ihren Vorschlag an die Gewerkschaft, womit der neue Tarifvertrag kurzfristig ab dem 1. Oktober 2024 in Kraft treten könne.

In der ersten Verhandlungsrunde hatten sich beide Parteien bereits darauf geeinigt, dass die derzeit geltende 40-Stunden-Woche in zwei Etappen bis 2027 um 1,5 Stunden auf eine 38,5 Stunden verkürzt werden solle. Damit erfolgt auch hier eine Angleichung an die Arbeitszeit der Beschäftigten, die direkt in den Universitätskliniken angestellt sind.

Zudem haben man sich auf die Anwendung der sogenannten Eingruppierungsordnung verständigt. Die Entgeltangleichung folgt dem Eingruppierungssystem und den Entgelttabellen mit seinen sechs Stufen der Berufserfahrung. Damit werde laut der Gewerkschaft nun "endlich auch Berufserfahrung vergütet." Laut KDL sei die zweite Verhandlungsrunde nun dafür genutzt worden, die Anforderungen und Belastungen der verschiedenen Tätigkeitsbereiche intensiv zu erörtern, die teils stark voneinander abweichen. Eine weitestgehende Einigung habe auch hier erzielt werden können.

Rechtsanwalt Dr. Dieter Brenneis, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, ist sich sicher: „Wir haben schon jetzt mit der Gewerkschaft sehr viel geeint und ich bin zuversichtlich, dass wir auch die letzten Hürden in den Verhandlungen in absehbarer Zeit genommen werden können – auch wenn das beiden Seiten noch einmal eine deutliche Kompromissbereitschaft abverlangen wird.“ Verbleibende Diskussionspunkte sollen in der nächsten Verhandlungsrunde am 22. Juli ausgeräumt werden.