Oberliga-Playoffs
DSC gegen Selb: Duell auf Augenhöhe
2. April 2018, 9:00 Uhr aktualisiert am 2. April 2018, 9:00 Uhr
Der Deggendorfer SC trifft im Playoff-Halbfinale auf die Selber Wölfe. Nach einer ausgeglichenen Bilanz in der bisherigen Saison geht DSC-Coach John Sicinski auch nun von einem Duell auf Augenhöhe aus.
Mit einem klaren 7:2-Heimsieg ist der Deggendorfer SC am vergangenen Donnerstag nach einer vollen Serienlänge gegen die Moskitos Essen ins Halbfinale der Oberliga-Playoffs eingezogen. Für Trainer John Sicinski, der mit dem Auftritt zwei Tage zuvor in Essen nicht zufrieden war ("Eine unserer schlechtesten Saisonleistungen"), war dieses Spiel eine "Top-Reaktion". So sei auch die ganze Serie am Ende verdient an seine Mannschaft gegangen.
Sicinski ist am Donnerstag von den Deggendorfer Fans minutenlang gefeiert worden und war selbst "sehr stolz" auf sein Team. Am Freitag und Samstag gab er seinen Spielern frei, am Sonntag wurde die Vorbereitung aufs Halbfinale aufgenommen. Hier erwarten den DSC nun die Selber Wölfe. Beide Teams kennen sich gut aus Haupt- und Meisterrunde. In den sechs Partien in dieser Saison gab es für jedes Team je drei Siege. Kurz gesagt: es wird ein Duell auf Augenhöhe erwartet.
Tagesform als Faktor
"Bis auf die ersten beiden Spiele waren es immer enge Begegnungen", blickt Sicinski zurück. Es würden zwei ausgeglichene Mannschaften aufeinander treffen mit guten Offensiven und starken Torhütern, die auch taktisch gut agieren könnten. "Oft waren die Spiele ein bisschen wie ein Schachspiel", so der DSC-Coach. Er rechnet mit einer schwierigen Aufgabe: "Aber das ist eben Playoff-Eishockey und wir nehmen diese Herausforderung an." Sicinski glaubt, dass es in dieser Serie sehr auf die Tagesform ankommen wird und darauf, "wer den unbedingten Willen aufs Eis bringt zu gewinnen."
Die Selber Wölfe haben zwei starke Offensivreihen, stellen mit Ian McDonald, Landon Gare und Kyle Piwowarczyk drei der sieben punktbesten Spieler der bisherigen Playoffs. "Sie sind immer für ein Tor gut und wir dürfen sie nicht ins Rollen kommen lassen", so Sicinski. Seine Mannschaft müsse zudem die eigenen Stärken ausspielen, versuchen, viel Puckbesitz zu haben und so den Gegner mehr in der Defensive zu halten. Zudem gilt: "So wenige Fehler machen wie möglich und die eigenen Chancen nutzen."
Gegenseitiger Respekt
Bei den Wölfen hat man ebenfalls großen Respekt vor dem DSC. "Sie waren die konstanteste Mannschaft! Wenn du oben stehst, hast du vieles richtig gemacht", sagt Trainer Henry Thom. "Sie stellen den besten Stürmer und Spieler des Jahres (Kyle Gibbons), den besten Coach, den besten Sturm. Sie sind Südmeister und stehen im Halbfinale. Viele Worte sind nicht nötig. Deggendorf hat mit seinen Leistungen eine wahnsinnige Euphorie ausgelöst in dieser Saison, sie sind seit langem wieder weit gekommen und sie haben auch ein Ziel ausgelobt - und das heißt DEL2."
Würde der DSC gegen Selb ins Playoff-Finale einziehen und hieße der Gegner dort Tilburg Trappers, dann wäre zumindest sportlich der Aufstieg in die DEL2 schon geschafft, da die Holländer ja bekanntlich nicht aufsteigen dürfen. "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass man das nicht im Hinterkopf hat", gibt Sicinski offen zu. Aber: "Wir wären dumm, wenn wir jetzt weiter als Selb schauen, denn da wartet ein ganz hartes Stück Arbeit auf uns. Wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen." Der erste Schritt wäre am Ostermontag ein Sieg in Spiel eins der Halbfinal-Serie.