Oberliga Süd

"Es ist einfach peinlich": Klartext bei den Eisbären Regensburg


Bedient nach der Derbyniederlage gegen Weiden: Eisbären-Trainer Igor Pavlov (von rechts), Kapitän Peter Flache, Franz Mangold und Nikola Gajovsky.

Bedient nach der Derbyniederlage gegen Weiden: Eisbären-Trainer Igor Pavlov (von rechts), Kapitän Peter Flache, Franz Mangold und Nikola Gajovsky.

Nach einem Katastrophendrittel im Heimspiel gegen Weiden fielen bei den Eisbären Regensburg am Freitagabend deutliche Worte.

Es war ein historischer Abend in der Regensburger Donau Arena. Mit 5:7 unterlagen die Eisbären den Blue Devils Weiden im Duell des Vorletzten gegen den Letzten. Schon nach dem ersten Drittel war die Partie im Grunde entschieden, denn da lagen die Eisbären bereits mit 1:6 zurück. Es war das schlechteste erste Drittel in der Regensburger Eishockey-Historie.

Nur verständlich, dass im Anschluss deutliche Worte gesprochen wurden - nicht nur von Trainer Igor Pavlov. Denn dieser sah es verständlicher Weise nicht ein, alleine diese (Nicht-)Leistung zu erklären. Also holte er die drei Kapitäne Peter Flache, Nikola Gajovsky und Franz Mangold mit auf die Pressekonferenz nach der Partie.

"Einstellung und Kampfbereitschaft haben gefehlt"

"Es haben die Einstellung, die Kampf- und Laufbereitschaft sowie der Charakter gefehlt", analysierte Pavlov das erste Drittel knallhart. "Es ist für mich schwer zu erklären, warum die Mannschaft nicht von Anfang an bereit ist 100 Prozent zu geben." Es sei schlicht nicht professionell genug gewesen und charakterlos. "Man darf keine einzige Sekunde charakterlos spielen. Meine Jungs haben sich 20 Minuten Unmögliches erlaubt", fuhr Pavlov fort.

Auch Kapitän Flache wurde bei der Pressekonferenz, die aufgrund einer deutlichen Kabinenansprache verspätet begonnen hatte, sehr deutlich: "Es ist einfach peinlich, was wir im ersten Drittel gezeigt haben, wir waren nicht von Anfang an bereit. Ich war sprachlos nach dem ersten Drittel. Es liegt an unserer Einstellung, so etwas habe ich noch nicht gesehen." Manche würden meinen, sie seien nur zum Toreschießen da und würden andere Aufgaben vernachlässigen. Für Flache unverständlich: "Wir kämpfen so hart im Training, kommen dann hierher und spielen so. Das ist einfach lächerlich."

Die Zeit der Ausreden ist vorbei

Die Zeit der Ausreden sei nun endgültig vorbei, betonte Flache. "Wir sind schuld daran, dass der erste Trainer weg ist. Und jetzt machen wir mit Igor dasselbe. Wir haben die Schnauze voll." Es sei die Aufgabe eines Profisportlers, immer bereit zu sein. Jetzt nehme er es als seine Aufgabe an, zu schauen, dass alle bereit sind, und hofft dabei auf die Unterstützung der Vizekapitäne Gajovsky und Mangold.

Vor vier Monaten habe die Mannschaft intern einen Pakt geschlossen, dass jeder alles geben werde. Und dennoch fehle es nun am Einsatz und an der Einstellung. "Das ist peinlich", wiederholte sich Flache noch einmal. "Ich hoffe, dass jetzt jeder kapiert hat, um was es geht", sagte Pavlov und fordert von seiner Mannschaft "100 Prozent Einstellung in jedem Training und in jedem Spiel." Man sei den Fans und dem Verein eine Reaktion schuldig. "Es wird nicht leicht, das wieder gutzumachen", schloss Pavlov seine Ausführungen.