Erst Vierter, dann Zweiter
Mit Landshut und Bayreuth warten zwei schwere Brocken auf den EVR
18. Februar 2016, 17:03 Uhr aktualisiert am 18. Februar 2016, 17:03 Uhr
Auch wenn es für die Endabrechung nicht mehr von Belang ist, setzt der EVR seinen Siegeszug unbeirrt fort.
Gegner Deggendorf half zuletzt nicht mal der etwas ausgedünnte Kader des Klassenprimus um Serienerfolg Nummer 29 zu verhindern. Nummer 30 wird nun aber eine der momentan schwierigsten Aufgaben. Erstens fehlen mit dem verletzten Gulda und dem gesperrten Dunlop zwei wichtige Korsettstangen in der Abwehr. Dann musste bei Topscorer Gajovsky vor zwei Tagen ein kleiner Eingriff am Meniskus vorgenommen werden, was gleichbedeutend mit etwa drei Wochen Pause ist. Auch bei Goalie Thomas Ower wird es wohl noch nicht zu einem Einsatz reichen, allerdings hat Back-up Cody Brenner schon öfter seine Klasse bewiesen, somit macht dieser Ausfall am wenigsten Sorgen für das Wochenende. Die anderen vakanten Positionen werden von Doug Irwin wieder mit dem ein oder anderen DNL-Spieler aufgefüllt, um möglichst mit vier Reihen agieren zu können. "Es sind schon einige im Lauf der Saison ins kalte Wasser geworfen worden, alle haben sich nahtlos eingefügt und einen guten Job gemacht. Das ist einer unserer großen Pluspunkte."
Auf der anderen Seite steht heute(19.30 Uhr) mit Gastgeber EV Landshut aber ein großes Kaliber. Zumindest wenn man die letzten Wochen betrachtet. Der EVL ist nach schwachem Start und einem holprigen Saisonverlauf immer besser in Fahrt gekommen und nimmt, bei nur 4 Zählern Rückstand auf Peiting, nun sogar Platz drei ins Visier. Der Regensburger Trainer will zwar die Favoritenrolle nicht wegschieben, aber "Landshut hat eine gute Truppe. Ich hab immer gesagt, dass die eigentlich ganz vorne mitspielen müssten. Es hat länger gedauert, aber nun läuft es. Deshalb kann man die Tabelle heute vergessen. Ich erwarte ein heißes Duell auf Augenhöhe, bei dem alles passen muss um siegreich zu sein."
Sein Pendant auf EVL-Seite, Bernie Englbrecht, sieht es ähnlich. "Unsere Entwicklung geht in die richtige Richtung und deshalb bin ich optimistisch, dass der EVR diesmal fällig ist und deren Serie reißt." Mit Personalsorgen à la Regensburg muss er sich aktuell nicht rumschlagen, außer dem gesperrten Peter Abstreiter ist sein Kader komplett.
Auch für den direkten Verfolger geht es noch um was
Nicht minder einfach dürfte die Aufgabe im Spitzenspiel am Sonntag sein, wenn der Zweite aus Bayreuth ab 18 Uhr als Erster in dieser Spielzeit mindestens ein Pünktchen aus der Donau-Arena entführen möchte. Die Tigers hatten eigentlich schon einen relativ beruhigenden Vorsprung auf die Verfolger, doch zwei Heimniederlagen (1:3 gegen Landshut und davor die 3:6-Blamage gegen Schlusslicht Schönheide) ließen das Polster auf sechs Punkte schmelzen. Allerdings können sie am Freitag im direkten Duell gegen Peiting daheim die letzten Zweifel beseitigen. Dann ginge es am Sonntag bei beiden "nur noch" um die Ehre und einen Prestigeerfolg. Wobei der EVR nach dem Punkterekord gern weiter an neuen Höchstmarken arbeiten möchte. Eine ganz wichtige davon ist die Heimbilanz. 18 Spiele gab es, 18 mal holte man einen Dreier. Das soll sich natürlich in den letzten beiden Hauptrunden-Heimspielen nicht ändern. "Rekorde bedeuten grundsätzlich nichts im Aufstiegskampf, aber für die tägliche Arbeit ist es ein schöner Lohn und Motivation für die nächsten Aufgaben.
Außerdem," sagt Doug Irwin mit einem Schmunzeln, "ist es doch schön, wenn sich die nächsten Jahre viele andere Team vielleicht an unseren außergewöhnlichen Marken messen lassen müssen." Beim EVR gibt es diesmal auch neben dem Eis Neuigkeiten. Fristgerecht hat der EVR in dieser Woche als einer von acht Oberligavereinen den Antrag auf die Teilnahme am Lizenzprüfungsverfahren für die DEL2 gestellt. Dieser wurde vom DEL2 Geschäftsführer bestätigt. Daraufhin wurde die fällige Bürgschaft über 25.000 Euro hinterlegt. Was die finanziellen Voraussetzungen betrifft, so möchte der EVR noch vor Beginn der Play-offs der Öffentlichkeit ein Konzept vorstellen, wie die höhere Liga zu stemmen ist.