Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Der EVL hat sich drei Matchpucks in der Serie gegen die Kassel Huskies durch einen 3:2-Sieg nach Verlängerung erarbeitet. Ein spannendes, gar dramatisches Spiel, das wohl vielen für längere Zeit im Gedächtnis bleiben wird, sahen 5.211 Zuschauer. Coach Krinner musste dabei auf den noch für dieses Match gesperrten Brad Staubitz verzichten. Ebenso fehlten Jacob Mayenschein und der Langzeitverletzte Florian Müller.

Diesmal bestimmten gleich von Beginn an die Hausherren das Geschehen und ließen ihren Konkurrenten nicht ins Spiel kommen. Sofort wurde konsequent auf das Gästegehäuse gezielt, das diesmal von Jeff Frazee gehütet wurde. Weniger als 60 Sekunden waren gespielt da musst er schon eingreifen. Zwei Zeigerumdrehungen später wurde es brandgefährlich für den Gegner, da Frazee den Puck hinter dem eigenen Tor vertendelte und die Landshuter das nun leere Tor treffen konnten. Doch hier fehlte noch der so wichtige Killerinstinkt.

Landshuter Führung hält nur zwölf Sekunden

Erstmals gefährlich wurden die Schlittenhunde nach zehn Minuten. Der Puck schlug sogar hinter Weiman ein, doch die Schiedsrichter entschieden hier richtigerweise, dass ein hoher Stock im Spiel war und so wurde der Treffer aberkannt. Als Cody Thornton einen verdeckten Schuss aufs kurze Eck aus der Halbdistanz abfeuerte, schlug der Puck zur Landshuter Führung ein (14.). Der Stadionsprecher war noch nicht mit seiner Durchsage fertig da, klingelte es auf der Gegenseite. Nur zwölf Sekunden währte die Führung, da versenkte Conor Morrison das Spielgerät im Landshuter Kasten.

Als Sebastian Alt am Anfang des zweiten Abschnitts auf die Strafbank musste, durften die Powerplayformationen des EVL zur Arbeit schreiten. Ein Erfolg blieb ihnen hier verwehrt. Doch Augenblicke nach Ablauf der Strafe wurde der sich vors Tor schleichende Andreas Geipel bedient, der sich den Goalie ausguckte und in Torjägermanier traf (24). Jeweils eine weitere Überzahlmöglichkeit für beide Seiten blieb ungenutzt. Die Gäste erarbeiteten sich nun ein optisches Übergewicht, aber Landshut verteidigte clever und so waren gefährliche Gelegenheiten Mangelware. Als Cody Thornton auf die Strafbank musste (15.) waren die Isarstädter in Person von Patrick Jarrett und P.J. Fenton gefährlicher als die Hessen. Kurz vor dem Pausentee erarbeiteten sich die Niederbayern gleich drei dicke Gelegenheiten, welche aber den Gesamtstand des Spiels nicht veränderten.

Die Schlittenhunde gingen mit Überzahl ins letzte Drittel. Auch hier verteidigten die Gastgeber gut und konnten sogar einen gefährlichen Konter fahren. Hitzig wurde es in Minute 42. Bei angezeigter Strafe gegen Kassel feuerte ein Spieler die Scheibe auf Weiman und traf ihn an der Maske. Es gab ein kurzes, aber heftiges Gerangel. Als mit wenigen Sekunden Abstand Carter Proft (45.) und Alexander Heinrich hinausgestellt wurden, gab es eine doppelte Überzahl. Toni Krinner nahm eine Auszeit, um nochmals Anweisungen zu geben. Und schon klingelte es, aber nur am Pfosten. Bei einer Doppelchance nach einem Wechselfehler zeigte Tyler Weiman seine ganze Klasse und hielt sein Tor sauber. Zwei weitere Powerplays für die Gäste blieben wirkungslos. Patrick Jarrett hätte hier sogar den sprichwörtlichen Sack zumachen können.

P.J. Fenton wird der Held des Abends

Nun begann die intensivste Phase des Matches. Nach einem Bauerntrick wollten die Landshuter ein Tor gesehen haben, die Unparteiischen sahen dies aber anders. Etwas mehr als eine Minute war noch zu spielen, da nahm Rico Rossi eine Auszeit und ersetzte seinen Torwart durch einen weiteren Spieler. Als die Schiedsrichter auf "Icing" entschieden gab es intensive Debatten auf und neben dem Eis ob diese Entscheidung korrekt war. In deren Verlauf hatte der Gästetrainer seine Nerven nicht im Griff und ein Spieler musste wegen seines "unsportlichen Verhaltens" auf die Bank (59.). Doch der Höhepunkt des Dramas folgte erst: In der letzen Minute verschob Tyler Weiman absichtlich sein Tor. Dies hatte einen Strafschuss zur Folge, der durch Mike Collins versenkt wurde.

Somit ging es in die Overtime. Hier stoppte der kanadische Schlussmann des EVL einen Unterzahlkonter mustergültig. Für einen "Stock-Check" wurde Mathias Müller etwas später hinausgestellt. In Überzahl wurde dann P.J. Fenton zum Held des Abends als sein Schuss nach schöner Vorarbeit die Linie zum erlösenden "Sudden Death" überquerte (65.).